Wenn das Feuer brennt
Was verbindet einen Kärntner Ofensetzer mit einem deutschen Fotografen? Das gemeinsame Faible für Inneneinrichtung – und das Projekt „Flammenart“. Raumgestaltung einmal ganz anders.
Marco Kampfer begann schon vor vielen Jahren, den Ofenbau genauer zu studieren, und ist wohl einer der wenigen, die die Gesellen- und die Meisterprüfung als Hafner zugleich abgeschlossen haben. Konstruktionen, Materialien oder Oberflächenbehandlungen neu zu entwickeln und auszureizen, ist nur eine seiner Triebfedern. „Jeder meiner Öfen muss dem Lebensgefühl der Auftraggeber entsprechen und deren Lebensart widerspiegeln! Wenn man das wirklich perfekt machen will, ist es eine riesige Herausforderung“, sagt der Villacher über sein Design.
Jens August blickt in seinem Metier als Fotograf ebenso über den Tellerrand wie Kampfer. Das Festhalten von einzigartigen Motiven und Ideen ist ihm zu wenig. Er schafft sich auch gleich seine Ausstellungsfläche selbst. Galerien in Deutschland und Österreich – in der Kärntner Künstlerstadt Gmünd – betreibt der umtriebige Fotograf, in denen vor allem das Design der Galerieräume als Erstes ins Auge sticht. „Jeder Raum muss ein Gefühl auslösen und im besten Falle verstärken meine Bilder auch noch dieses Gefühl.“Durch diesen Zugang liefert er seinen Käufern nicht nur atemberaubende Fotografien, sondern wird auch in die Ideenfindung bei der Innenarchitektur eingebunden. „Oft sind es nur Kleinigkeiten, die einen Raum zum Strahlen bringen. Doch genau den gilt es zu finden!“, philosophiert August mit einem Augenzwinkern.
Dass sich Hafnermeister und Fotograf finden, war also nur eine Frage der Zeit. Nachdem man sich gegenseitig – erst in der Galerie des Fotografen, dann im Atelier des Hafners – über den jeweiligen Geschmack vergewissert hatte, fiel auch die Entscheidung für ein gemeinsames Projekt unter dem Titel „Flammenart“. Eine Fotoreihe, in der (Ofen-)Kunst durch (Foto-)Kunst akzentuiert wird.