KÄRNTNERIN DES TAGES
Cornelia Novak moderiert heute Abend den Ball der Lebenshilfe, den einzigen Inklusionsball Kärntens.
Cornelia Novak moderiert heute Abend den Ball der Lebenshilfe im Casineum.
Es wird eine rauschende, inklusive Ballnacht werden. Inklusive Bauchweh, das Cornelia Novak aber nur so lange spüren wird, bis sie auf der Bühne steht. Die Klientin der Werkstätte der Lebenshilfe Ledenitzen, wo 90 Menschen mit Behinderungen begleitet werden, ist neben ihre Tätigkeit in der Großküche leidenschaftliche Hobby-Moderatorin, die ihr Talent schon bei der 55Jahr-Feier der Lebenshilfe Kärnten unter Beweis gestellt hat. Ihre Redegabe nutzt die allzeit fröhliche Kommunikationskanone, die aufgrund eines Hydrocephalus in der Kindheit eine Gehbeeinträchtigung hat, auch als „Peer Qualitätsbeauftragte“, die Zufriedenheitsbefragungen über die Wohn- und Arbeitssituation bei Klienten und Klientinnen der Lebenshilfe durchführt.
Das mache ich sehr gerne. Ich kann mich gut auf mein Gegenüber einstellen und auf die Befragten eingehen“, sagt die 36-jährige Evaluatorin, die aus Untertweng bei Radenthein stammt, wo es ihr zu langweilig ist, weil es dort „nix zum Erleben“gibt. „Wenn jemand meine Frage nicht versteht, dann hake ich nach.“Ihre große Neugierde komme ihr da sehr zu Hilfe. „Wenn ich etwas mache, will ich das so haben, dass es passt. Ich hänge mich hinein“, erklärt die Mitakteurin der Faschingsgilde Fürnitz, die ihre Texte so lange wiederholt, bis sie sie sich merkt und gar keinen Souffleur braucht.
„Mit dem Reden habe ich kein Problem. Nur das Rechnen ist nicht meins. Bei dreistelligen Zahlen beginnen die Schwierigkeiten“, bekennt sie freimütig. Wie viele andere Menschen verwendet Conny, die sehr gerne singt und schwimmen geht, einen Taschenrechner und schreibt manchmal auf dem Computer.
Die Fragen über die Lebenshilfe und das Erwachsenenschutzgesetz, das durch den Einsatz der Lebenshilfe nun doch in Kraft tritt, die sie heute Abend gemeinsam mit Martina Klementin dem Lebenshilfe-
SPräsidenten Anton HenckelDonnersmarck stellen wird, hat sie mit erarbeitet. Auch da wird sie nachhaken. o einen Ball sollte es öfter geben“, wünscht die lebenslustige Kinogeherin, die gerne handarbeitet, Karten spielt und sich für Veranstaltungen schön „herausputzt“. Die Freude auf heute Abend überwiegt das Lampenfieber. „Mich haut so schnell nichts um“, sagt die Moderatorin, die für ihre Termine einen Kalender braucht.
Von der Gesellschaft wünscht sie sich, dass Menschen mit Behinderungen „ganz normal integriert sind“, dass sie für ihre Arbeit bezahlt würden und später eine Pension erhalten könnten. Ihr Hauptwunsch: „Wir wollen so angenommen werden, wie wir sind.“