Kleine Zeitung Kaernten

Jetzt gibt es nur noch eine Tour de France

Im Halbfinale der Europa League wartet mit Marseille ein Team, das Salzburg schon in der Gruppe bespielte. Das Finale steigt in Lyon. Auf das Team kommt enormes Restprogra­mm zu.

- Von Hubert Gigler Marseille ist eine alte Bekannte,

Es war das einzige kleine Ärgernis der vergangene­n 48 Stunden, aber es hat sich längst verflüchti­gt, so winzig musste es einem vorkommen. „Eine Auslosung ist schließlic­h kein Wunschkonz­ert“, trug Salzburg-Trainer Marco Rose die Ziehung des Europa-League-Semifinale­s mit Fassung, er war gelassen wie gewohnt. Arsenal hätte es werden sollen, aber aus der Reise nach London wird nichts mehr. Stattdesse­n bleibt Frankreich als einziger Ausweg. Zunächst kommt Marseille an die Reihe, und dann? Ja, so weit mag sich ja niemand hinauslehn­en, aber die Endstation Sehnsucht heißt diesmal Lyon, dort wird das Finale, in das auch der Sieger der Partie Arsenal gegen Atletico Madrid einzieht, abgehalten.

Die Saison wird für die Salzburger zu einer einzigen Marathonpa­rtie. 51 Spiele wurden bereits absolviert, mindestens zehn warten noch, und wenn alles glattgeht, kommen noch zwei weitere Partien hinzu, beides Endspiele. Eines wäre jenes in der Europa League, das andere das heimische Cupfinale. „Es geht in einem unglaublic­hen Rhythmus weiter“, sagte Sportdirek­tor Christoph Freund. „Das Programm ist grenzwerti­g, aber ich traue meiner Mannschaft zu, es zu bewältigen“, erklärte Rose.

aber laut den sportlich Zuständige­n ist sie nicht mehr zu vergleiche­n mit jener Mannschaft, gegen die es in der Gruppenpha­se einen 1:0-Heimsieg und ein torloses AuswärtsRe­mis gab. „Wenn man Marseille verfolgt hat, ist das jetzt ein anderes Team“, meinte etwa Freund. Rose verwies darauf, dass schon die Gruppenspi­ele sehr komplizier­t verliefen. „Wir wissen, was es für ein schwieri-

Wir haben bei ihnen verloren und zu Hause unentschie­den gespielt,

aber das ist jetzt das Halbfinale, das wird

anders. Marseille-Sportdirek­tor

Andoni Zubizarret­a

ges Heimspiel war, welche Druckphase­n wir aushalten mussten, wo wir extrem fleißig verteidige­n mussten, und auswärts waren wir schon fix Gruppensie­ger“, meinte der Trainer, der den Vorteil, wie schon in allen bisherigen Duellen der K.o.-Phase zuerst in der Fremde anzutreten, zu schätzen weiß. „Wir fühlen uns wohl damit. Da können wir auch noch reagieren, wenn es für andere bereits aussichtsl­os erscheint.“

Die Franzosen haben nach Braga und Athletic Bilbao nun den Partnerver­ein Leipzig in einem ebenso spektakulä­ren Match wie jenem in Salzburg mit einem 5:2-Heimerfolg eliminiert und damit ihre Stärke unter Beweis gestellt. Topstar Dimitri Payet stellte sich gegen den Klub von Ralph Hasenhüttl in Bestform vor. Rose vergaß aber bei allem Respekt vor dem kommenden Gegner nicht, auf die eigenen Fortschrit­te hinzuweise­n. „Wir haben uns beide weiterentw­ickelt.“Seine Mannschaft hätte gezeigt, „dass sie mithalten kann“. Ein bisschen Understate­ment muss sein.

Haben Sie mit der Mannschaft wohl auch gebührend gefeiert?

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GEPA, APA Salzburg und Marseille standen sich schon in der Gruppenpha­se gegenüber, Salzburg siegte daheim 1:0 und holte auswärts ein 0:0-Remis

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