Kleine Zeitung Kaernten

Auch Bundesheer gratuliert zu 70 Jahre Israel

Am Abend begannen die Feierlichk­eiten zur Staatsgrün­dung mit Fackeln und Partys. Heute ist der Staatsakt mit großer Flugshow.

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Israel feiert ein ganz besonderes Jubiläum. Mit einer zentralen Zeremonie auf dem Herzlberg in Jerusalem wurden die Feierlichk­eiten zum 70. Unabhängig­keitstag des jüdischen Staates begonnen. Die Unabhängig­keitserklä­rung von David Ben-Gurion war zwar am 14. Mai 1948, doch feiert das Land den Tag „Yom Haatzmaut“nach dem hebräische­n Kalender und so startete die Erinnerung an die Staatsgrün­dung bereits gestern am Abend. Gefeiert wird der „Tag der Freude“allerdings bis zum 15. Mai.

Bei der ersten offizielle­n Zeremonie wurden Fackeln entzündet, unter anderem vom israelisch­en Regierungs­chef Benjamin Netanjahu. Danach sangen Menschen an vielen Orten landesweit und in jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt das Lied „Hallelujah“. Mit dem Song hatte Israel 1979 zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest gewonnen. Das Motto der Feierlichk­eiten lautet zu diesem besonderen Jubiläum „Erbe der Innovation“.

Das Fest erstreckte sich bereits am ersten Abend über das gesamte Land mit Partys auf insgesamt 70 Kilometer Strand, Straßenfes­ten in Tel Aviv und Jerusalem sowie mehreren Feuerwerke­n. Die Feiern dauern 70 Stunden bis zum Samstagabe­nd. Während des Sabbats von Freitagabe­nd an gibt es allerdings eine Ruhepause.

An einer großen Flugshow heute nehmen erstmals Luftwaffen anderer Länder teil – auch eine Hercules-C130-Transportm­aschine des österreich­ischen Bundesheer­es nimmt am Staatsakt teil.

Für die Palästinen­ser bedeutet Israels Freudentag eine Katastroph­e, weil 1948 Hunderttau­sende Palästinen­ser fliehen mussten oder vertrieben wurden. Sie begehen das Ereignis mit sechswöchi­gen Protesten, die ebenfalls bis zum 15. Mai dauern sollen.

Tausende Israelis und rund 100 Palästinen­ser haben deshalb auch bereits am Dienstagab­end gemeinsam ihrer Angehörige­n gedacht, die im Konflikt beider Völker ums Leben gekommen waren. Der israelisch­e Schriftste­ller David Grossman, der im LibanonKri­eg seinen Sohn Uri verloren hatte, rief bei der alternativ­en Gedenkzere­monie in Tel Aviv zur Friedenslö­sung auf. Dutzende rechtsextr­eme Israelis demonstrie­rten am Rande der Zeremonie, die in Israel Kritik ausgelöst hatte.

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