Das Lampenfieber steigt
Sophia Hörmann, Klagenfurts vierte Stadttänzerin, zeigt am Freitag das Resümee ihres Stipendiums.
Drei Wochen ist es her, seit Sophia Hörmann als vierte Klagenfurter Stadttänzerin ihre Residenz im Europahaus bezogen hat. Dort widmet sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft und Profession, dem zeitgenössischen Tanz. „Wohnen und schlafen, wo man kreativ ist“, nennt es die 30Jährige, die schon mit drei Jahren im Ballett auf Zehenspitzen stand. „Tanzen nimmt seit jeher einen Großteil meines Lebens ein“, sagt die zierliche Frau, die in Völkermarkt aufgewachsen ist und seit fünf Jahren als freischaffende Tänzerin in Wien lebt. Mit dem Konzept „Current Moods“setzte sie sich gegen 13 Bewerber durch. Sie widmet sich darin vier Körperzuständen: „Glowing, Vibrating, Transforming und Flying“. Mit „Glowing“ trat sie 2017 in einem Londoner Underground-Klub auf. Herzstück der Performance ist der „Tecno-Slide“. Dabei zwängt sich Hörmann in ein enges Latexkostüm und rutscht zu harten Beats des spanischen Sounddesigners Garcia über die Tanzfläche. In Klagenfurt tüftelte sie an „Vibrating“, Teil zwei der Serie. Sie untersucht darin den Zustand eines „fiebernden“Körpers als Abwehrhaltung und Schutzmaßnahme. Zurzeit verspürt die Künstlerin allerdings selbst Lampenfieber. Am Freitag wird sie der Öffentlichkeit die Ergebnisse ihres vierwöchigen Stipendiums präsentieren.
Julia Braunecker Current moods. Tanzperformance und Publikumsgespräch mit Sophia Hörmann. 20. April, Alpen-Adria-Galerie, Klagenfurt.