Wenn Pflanzen zum Problem werden
Gegen invasive Neophyten ist kein heimisches Kraut gewachsen. Viele heute noch unauffällige Pflanzen haben das Potenzial, sich zu aggressiven Eindringlingen zu entwickeln. So kann man gegensteuern.
Man denkt sofort ans Drüsige Springkraut, das Traubenkraut (Ambrosia) oder an den Bärenklau, wenn von den „Aliens“unter den Pflanzen die Rede ist: Als invasive Neophyten sind sie nicht bei uns heimisch, dominieren mittlerweile aber schon ganze Landstriche – auf Kosten einer breiten Vielfalt heimischer Pflänzchen, die sich gegen die Eindringlinge schlichtweg nicht durchsetzen können.
Dabei sind Neophyten per se nichts Schlechtes: Wer möchte heute noch Tulpen, Hortensien oder Dahlien missen? Etwa 30 Prozent der österreichischen Gesamtflora bestehen laut Bundesministerium für Nachhaltigkeit (und Tourismus) aus „Zugereisten“, der Großteil verhält sich „unauffällig“und ist zudem schön anzusehen. Etwa 20 Arten sind allerdings „invasiv“, sie beeinträchtigen Biodiversität, Gesundheit und unsere die für die Bekämpfung zahlt.
„Die schon heute als invasiv geltenden Pflanzen sind aus dem gärtnerischen Handel aber ohnehin schon längst verschwunden – etwa die nordamerikanische Goldrute und der Staudenknöterich. Ich fand bei meiner Recherche zuletzt auch nur noch eine Quelle, wo Drüsiges Springkraut angeboten wird“, sagt der steirische Gärtnermeister, GartenbuchAutor und Kräuterpädagoge Norbert Über bereits identifizierte Übeltäter will er auch gar nicht lange reden, weil der Zug für eine einfache, aber effektive Gegenwehr hier schon abgefahren ist. „Das Hauptaugenmerk ist jetzt auf Pflanzen zu legen, für deren Bekämpfung in unseren Nachbarländern schon Unmengen ausgegeben werden, während sie bei uns noch kein Problem sind.“Griebls Botschaft lautet: „Naturschutz beginnt im eigenen Garten.“
Ein gutes Beispiel, wo man dabei ansetzen kann, ist die
Kopoubohne bzw. KudVolkswirtschaft, zu, die aus wärmeren Gegenden langsam zu uns kommt. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Wie die meisten invasiven Arten wächst sie schnell, hat hübsche Blüten und lässt sich leicht vermehren. „Die Kopoubohne verändert aber – wie auch die Robinie – den Boden zum eigenen Vorteil, aber zum Nachteil für alle anderen Pflanzen“, erklärt Griebl und ergänzt: „In den USA werden mittlerweile jährlich 500 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung der Art ausgegeben.“Eine heimische Alternative zu dieser Art ist leicht geGriebl.