Kleine Zeitung Kaernten

Wenn Pflanzen zum Problem werden

Gegen invasive Neophyten ist kein heimisches Kraut gewachsen. Viele heute noch unauffälli­ge Pflanzen haben das Potenzial, sich zu aggressive­n Eindringli­ngen zu entwickeln. So kann man gegensteue­rn.

- Daniela Bachal

Man denkt sofort ans Drüsige Springkrau­t, das Traubenkra­ut (Ambrosia) oder an den Bärenklau, wenn von den „Aliens“unter den Pflanzen die Rede ist: Als invasive Neophyten sind sie nicht bei uns heimisch, dominieren mittlerwei­le aber schon ganze Landstrich­e – auf Kosten einer breiten Vielfalt heimischer Pflänzchen, die sich gegen die Eindringli­nge schlichtwe­g nicht durchsetze­n können.

Dabei sind Neophyten per se nichts Schlechtes: Wer möchte heute noch Tulpen, Hortensien oder Dahlien missen? Etwa 30 Prozent der österreich­ischen Gesamtflor­a bestehen laut Bundesmini­sterium für Nachhaltig­keit (und Tourismus) aus „Zugereiste­n“, der Großteil verhält sich „unauffälli­g“und ist zudem schön anzusehen. Etwa 20 Arten sind allerdings „invasiv“, sie beeinträch­tigen Biodiversi­tät, Gesundheit und unsere die für die Bekämpfung zahlt.

„Die schon heute als invasiv geltenden Pflanzen sind aus dem gärtnerisc­hen Handel aber ohnehin schon längst verschwund­en – etwa die nordamerik­anische Goldrute und der Staudenknö­terich. Ich fand bei meiner Recherche zuletzt auch nur noch eine Quelle, wo Drüsiges Springkrau­t angeboten wird“, sagt der steirische Gärtnermei­ster, Gartenbuch­Autor und Kräuterpäd­agoge Norbert Über bereits identifizi­erte Übeltäter will er auch gar nicht lange reden, weil der Zug für eine einfache, aber effektive Gegenwehr hier schon abgefahren ist. „Das Hauptaugen­merk ist jetzt auf Pflanzen zu legen, für deren Bekämpfung in unseren Nachbarlän­dern schon Unmengen ausgegeben werden, während sie bei uns noch kein Problem sind.“Griebls Botschaft lautet: „Naturschut­z beginnt im eigenen Garten.“

Ein gutes Beispiel, wo man dabei ansetzen kann, ist die

Kopoubohne bzw. KudVolkswi­rtschaft, zu, die aus wärmeren Gegenden langsam zu uns kommt. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Wie die meisten invasiven Arten wächst sie schnell, hat hübsche Blüten und lässt sich leicht vermehren. „Die Kopoubohne verändert aber – wie auch die Robinie – den Boden zum eigenen Vorteil, aber zum Nachteil für alle anderen Pflanzen“, erklärt Griebl und ergänzt: „In den USA werden mittlerwei­le jährlich 500 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung der Art ausgegeben.“Eine heimische Alternativ­e zu dieser Art ist leicht geGriebl.

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kanadische Die
in Goldrute hat unseren Gärten nichts verloren Problemati­scher, als man denkt: die
Wasserpfla­nze Heusenkrau­t Mehr Riesen klau...
Der Sommerflie­der hat das Zeug zum invasiven Neophyten Scheinindi­go, potenziell invasiv, verändert die Böden kanadische Die in Goldrute hat unseren Gärten nichts verloren Problemati­scher, als man denkt: die Wasserpfla­nze Heusenkrau­t Mehr Riesen klau...

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