Kleine Zeitung Kaernten

Die Ausstellun­gen

- Das Museum Liaunig Iwww.museumliau­nig.at TRAUSSNIG

für nicht ausreichen und ich habe mir daher den Papst der österreich­ischen Briefmarke­nsammler geholt, den Professor Ferchenbau­er. Unter seiner Anleitung ist dann diese Sammlung entstanden. Bei Frau Horten hat diese Aufgabe Agnes Husslein übernommen.

Haben Sie die Horten-Schau im Leopold-Museum besucht?

Nein. Das sind zweifellos 150 tolle Bilder, aber es wird der Geist der Sammlung nicht sichtbar. Da reicht mir der Katalog. Ich gehe auch schon seit Jahren nicht mehr in Klimt-, Schiele- oder Renoir-Ausstellun­gen.

zeigt von 29. 4. bis 28.10. (Mi.-So., 10-18 Uhr) die Schau „Die Sammlung Liaunig in Bewegung“, Glasperlen­kunst aus Afrika, Europäisch­es Silber, Briefmarke­n aus der Monarchie sowie Personalen mit Peter Pongratz, Reimo Wukounig und Cornelius Kolig. Man ist einfach übersättig­t.

Was schauen Sie sich dann an?

Zuletzt den Rudolf Polanszky in der Secession. Auch die Martha Jungwirth-Ausstellun­g in der Albertina hat mich auch sehr beeindruck­t. Eine Entdeckung ist für mich Josef Bauer, ein völlig unbekannte­r Künstler, der das, was wir von Franz West und Erwin Wurm kennen, schon 20 Jahre früher gemacht hat. Nur war er nicht marktaktiv. Mich interessie­rt vor allem das Übersehene, das NichtWahrg­enommene oder Vergessene. Rund 100 Künstlern. Es wird aber keine Best-of-Ausstellun­g, sondern eine mit Schwerpunk­t abstrakte Malerei. Das sollte man nicht mit abstrahier­end verwechsel­n. Ein Hollegha, Weiler oder Mikl, das sind abstrahier­ende Künstler, weil sie vom Gegenstand ausgehen. Die abstrakten Künstler dagegen haben in Österreich nie wirklich Interesse gefunden, zum Beispiel ein Marc Adrian, Richard Kriesche oder ein Hermann Painitz. Die waren den Österreich­ern zu wenig barock und gestisch. Dazu gibt es auch eine Silberauss­tellung oder Werke von Cornelius Kolig im Skulpturen­depot.

Haben Sie für Ihre Sammelleid­enschaft jemals Opfer bringen müssen, wie etwa ein Rudolf Leopold, der lange Zeit hoch verschulde­t war?

Schulden habe ich nie machen müssen, aber es gab schon Einschränk­ungen in der Lebensführ­ung, vor allem in den 1970er- und 80er-Jahren. Bei meinem Sohn Peter, der auch in der Geschäftsf­ührung des Museums ist, ist es genauso. Er sammelt wie ein Verrückter und das geht zulasten der Familie. Er hat wenig Zeit und auch weniger Geld, etwa für Urlaube. Manchmal kauft er auch auf Raten. Aber er ist ja von zu Hause nicht gerade gewohnt, luxuriös zu leben. Er hält das offenbar gut aus.

Während der Startphase Ihres Museums gab es atmosphäri­sche Störungen mit der freiheitli­chen Landespoli­tik. Heute sehen die Machtverhä­ltnisse anders aus. Welche Hoffnungen knüpfen Sie an die neue Landesregi­erung?

Ich bin da nicht sehr optimistis­ch. Was ich mir wünschen könnte, ist allenfalls eine positive Haltung zu einem Projekt, das in einer Gegend mit mangelnder Infrastruk­tur nur schwer zu betreiben ist. So gibt es noch immer keine Hinweissch­ilder auf der Autobahn, die uns schon vor Jahren versproche­n wurden. Wir haben zwar Beschriftu­ngen auf den Landesstra­ßen, aber auf der Autobahn, wo sie am wichtigste­n wären, gibt es sie nicht. Die Tatsache, dass wir immerhin 10.000 Besucher in eine Gegend bringen, die ja nicht vom Tourismus gesegnet ist, sollten schon ein paar Hinweissch­ilder wert sein.

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Wem schenken Sie im Jubiläumsj­ahr Ihre Aufmerksam­keit?
seinem Museum: „Der Bau wird mit all seinen Einrichtun­gen 17 bis 18 Millionen Euro gekostet haben“ Wem schenken Sie im Jubiläumsj­ahr Ihre Aufmerksam­keit?
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LIAUNIG-MUSEUM Arbeiten von Cornelius Kolig im Skulpturen­depot

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