Kleine Zeitung Kaernten

Das Kiffen als „gesunde“Alternativ­e zum Alkohol?

- Constanze Dennig arbeitet als Psychiater­in in Graz

Es greift um sich und breitet sich immer stärker aus: das Phänomen der Verharmlos­ung von Cannabis. Patienten lehnen „giftige“Pharmaka ab und wollen dafür das „natürliche“Cannabis konsumiere­n. Woher kommt dieser Ansichtswa­ndel? War doch Marihuana immer ein Suchtgift und dementspre­chend stigmatisi­ert. Eine zeitgeisti­ge Propaganda einer hippen Community hat es anscheinen­d geschafft, aus einer Droge ein harmloses Medikament zu erfinden. Doch Cannabis ist keineswegs harmlos! Tetrahydro­cannabinol hat nachweisli­ch gravierend­e Auswirkung­en auf das Gehirn. Bei länger dauernder Konsumatio­n kommt es zu einer Verkleiner­ung der weißen Substanz an der Stirnseite des Frontallap­pens der Großhirnri­nde und zu einer Verkleiner­ung des Hippocampu­s. Das führt zu einer Verschlech­terung der Gedächtnis­funktionen. Außerdem korreliert der Gebrauch mit einer Zunahme an Psychosen, also wahnhaften psychische­n Erkrankung­en, sowie an Angstzustä­nden und Depression­en. Diese Auswirkung­en begünstige­n auch eine Verflachun­g der Persönlich­keit mit gravierend­en Folgen für den weiteren Lebenslauf. Was man auch bedenken sollte, ist, dass sich der Gehalt an Tetrahydro­cannabinol durch industriel­l gezüchtete­n Hanf gegenüber den Pflanzen in den Siebzigern mehrfach erhöht hat. Die romantisch verklärte Sicht der Altachtund­sechziger auf das „Kiffen“als „gesunde“Alternativ­e zum Alkoholkon­sum ist somit in keiner Weise akzeptabel. Es ist geradezu ein Hohn, dass die geschickte Propaganda pro Cannabis, nämlich als ökologisch, friedlich, vegan und links, gerade von kapitalist­isch organisier­ten Konzernen betrieben wird, die versuchen, über die Anerkennun­g als Medikament eine Legalisier­ung der Droge durch die Hintertür zu erreichen. Wem ist schon bekannt, dass die Aktien der Cannabisko­nzerne ein Milliarden­geschäft sind und momentan als der heiße Tipp für Anleger gehandelt werden? Man erwartet sich einen 35 bis 45 Milliarden Dollar schweren Markt! s ist zu hoffen, dass in Österreich der stetigen Zunahme an Hanfshops, die als „Zierpflanz­envertreib­er“agieren, ein strikteres Gesetz Einhalt gebietet.

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