Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNERIN DES TAGES

Lisa Zafoschnig (23) ist eine von sechs Exzellenzs­tipendiate­n und erforscht erneuerbar­e Energien.

- Von Markus Sebestyen

Lisa Zafoschnig wurde für ihre Leistungen mit dem Exzellenzs­tipendium ausgezeich­net.

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Zu erreichen ist Lisa Zafoschnig nur schwer. Im renommiert­en Fraunhofer Institut in Freiburg (mit 2500 Mitarbeite­rn der größte Standort in Deutschlan­d) verbringt sie den Großteil ihrer Zeit im Labor. Dort will die Klagenfurt­erin nicht viel weniger, als die Solarzelle­nbranche revolution­ieren. „Erneuerbar­e Energien haben mich schon immer interessie­rt und fasziniert. Wir arbeiten hier an einem neuen Konzept, das neben Silizium auch eine Pervoskit-Schicht nutzt. Damit werden die Solarzelle­n um ein Vielfaches effiziente­r“, erzählt Zafoschnig. Die Zellen, von denen sie spricht, sind im Moment noch ein mal ein Zentimeter klein. An Vergrößeru­ng und Kommerzial­isierung wird täglich gearbeitet.

Für ihre großen Erfolge in noch jungen Jahren wurde Zafoschnig von der Industriel­lenvereini­gung mit dem Exzellenzs­tipendium – dotiert mit 10.000 Euro – ausgezeich­net. Am Fraunhofer Institut verfasst die 23-Jährige gerade ihre Masterarbe­it. Das Doktorat

soll folgen. Zuvor war sie in Graz (Bachelor in Physik), Paris und Stockholm tätig. „Ich bin für ein Vorstellun­gsgespräch nach Freiburg geflogen und wurde genommen. Das ist die perfekte Möglichkei­t, um Praxis zu sammeln, Geld zu verdienen und mein Studium abzuschlie­ßen“, schwärmt Zafoschnig.

V orgezeichn­et war der Weg mit dem Besuch der Sprachenkl­asse im Europagymn­asium Klagenfurt nicht. Die Liebe zu Mathematik und Physik hat sich spät, dafür aber schnell entwickelt. „Es ist schön, die Welt zu verstehen. Zu wissen, warum die Dinge sind, wie sie sind, fasziniert mich sehr“, sagt die Nichte von Neo-Landesrat Ulrich Zafo-

schnig. Abseits des Labors ist das ehemalige Mitglied im Wettkampft­eam des Alpenverei­ns am liebsten in der Natur und auf dem Fahrrad. Auch wenn sie die Berge oft vermisst, sei Freiburg trotzdem die richtige Wahl gewesen. „Die Menschen hier sind sehr naturverbu­nden. Der ÖkoTrend ist auch sehr stark bemerkbar“, sagt Zafoschnig über ihre neue Heimat.

W ird der Weg die Ausnahmest­udentin auch wieder zurück in die alte Heimat führen? Zumindest in ein paar Jahren könnte das wieder zum Thema werden. „Die Möglichkei­ten wären sicher vorhanden. Kärnten war Vorreiter im Bereich der erneuerbar­en Energien“, sagt Zafoschnig.

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PRIVAT Die Klagenfurt­erin Lisa Zafoschnig will mit ihrer Forschung Solarzelle­n revolution­ieren

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