Kleine Zeitung Kaernten

Nach Niederlage gibt Rössler Parteivors­itz ab

Grüner Landesvors­tand nahm Rückzug zur Kenntnis, Nachfolger-Suche läuft.

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Nach dem Absturz der Grünen bei der Salzburger Landtagswa­hl zieht Landesspre­cherin Astrid Rössler (58) die Konsequenz­en und tritt zurück. Dies erklärte sie am Montag im Parteivors­tand, wo man den Schritt „mit Bedauern“zur Kenntnis nahm. Rössler wurde gebeten, noch bis Juni zu bleiben, um eine geordnete Übergabe zu ermögliche­n.

Rössler war fünf Jahre Landeshaup­tmannstell­vertreteri­n und hat nach vielfacher Einschätzu­ng einiges bewegt. So hat sie ein Raumordnun­gsgesetz und ein neues Abfallwirt­schaftsges­etz initiiert und für eine Aufwertung von Naturschut­zgebieten gesorgt. Allerdings musste sie auch eine Bewilligun­g für die umstritten­e 380-kV-Stromleitu­ng gewähren.

Die 1959 geborene Rössler, bekannt für einen sachlichen Politiksti­l abseits von Polemik und Polterei, war vor der Politik in der Landesumwe­ltanwaltsc­haft tätig gewesen und machte sich 2000 als Unternehme­nsberateri­n und Mediatorin selbststän­dig. 2007 gründete sie den „Anrainersc­hutzverban­d Salzburg Airport“und wurde dessen Obfrau. In dieser Funktion „empfahl“sie sich für die Grünen, zwei Jahre später zog sie in den Landtag ein. 2011 wurde sie zur Landesspre­cherin gewählt und saß bis jetzt in dieser Funktion fest im Sattel.

Profiliere­n konnte sich die 58-Jährige vor allem als Vorsitzend­e der Untersuchu­ngsausschü­sse zur gescheiter­ten Olympiabew­erbung Salzburgs 2014 und zum Salzburger Finanzskan­dal. Diese Rolle trug auch wesentlich zum historisch­en Erfolg bei der Landtagswa­hl 2013 bei: Die Grünen kamen dort auf 20,2 Prozent und schlossen mit der ÖVP ein Regierungs­bündnis.

Neuerliche Sondierung­sgespräche mit der ÖVP werden auf grüner Seite nun Rössler, Landesrat Heinrich Schellhorn und Geschäftsf­ührer Rudi Hemetsberg­er führen.

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