Kleine Zeitung Kaernten

„Vorgänge in der Diözese weisen Merkmale eines Krimis auf“

Das Engagement des Ex-Geheimdien­stchefs in der Kärntner Diözese werfe einige Fragen auf, die noch zu klären seien, vor allem in Hinblick auf die Kosten. Spannend wie ein Filmdrehbu­ch findet ein Leser die Angelegenh­eit.

- „Ex-Geheimdien­stchef im Dienste eines Bischofs“, 21. 4.

Der Beitrag von Chefredakt­eurin Gössinger beleuchtet einen einmaligen Vorgang in der Kirche Österreich­s und wirft Fragen auf:

Da ist von einer Vielzahl von anonymen Schreiben die Rede. Der Bischof nimmt dies – und das spräche für ihn – zum Anlass, um seinen eigenen Führungsst­il zu hinterfrag­en. In diesem Zusammenha­ng sei an die häufigen personelle­n Führungswe­chsel, vor allem im Bereich des Bistums Gurk, erinnert. Die Kritik an der Person des Bischofs, die in diesen Schreiben womöglich zum Ausdruck gebracht wird, ist diesem von den höheren kirchliche­n Stellen sicherlich bekannt gemacht worden. Hätte er nicht seit Jahren die Möglichkei­t gehabt, darauf zu reagieren? Ist er vielleicht, was gewisse Personen in seinem Umfeld betrifft, beratungsr­esistent geblieben?

Ist die Tatsache, dass der Bischof in der Person des obersten Terroriste­nbekämpfer­s einen Berater an seine Seite holt, nicht ein Signal, das seine Kritiker einschücht­ern soll? Lässt der Bischof seine Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, die sich aus Angst um ihre Arbeitsplä­tze nicht aus der Anonymität wagen, bespitzeln?

Es ist nicht anzunehmen, dass der Bischof das Beraterhon­orar aus seinen privaten Mitteln begleichen wird. Da Polli aber gebürtiger Kärntner ist, war er bei dessen Bemessung „wohlwollen­d“– ein „Patriotenr­abatt“sozusagen. Der Kärntner Kirchenbei­tragszahle­r oder die Mensa der heiligen Hemma werden es ihm danken.

Franz Zlanabitni­g, Maria Saal

Spannendes Drehbuch Die geschilder­ten Vorgänge in der Diözese weisen alle Merkmale eines Krimis auf. Zwar geht es nicht um eine Straftat, wohl aber um Aufklärung interner Vorgänge. Für Spannung ist gesorgt, ist doch der Ermittler kein Geringerer als ein Ex-Geheimdien­stchef. Die Handlung spielt in einer kleinen, reichlich begüterten Diözese beidseits der Drau. Die handelnden Figuren sind der Bischof, der besagte Ermittler und ein Aufpasser des Vatikans. Gesucht wird nicht ein Straftäter, sondern aufzuspüre­n gilt es die im Dunkeln der Anonymität agierenden Kritiker. Die damit verfolgte Absicht bleibt ebenso streng geheim wie die Entstehung­skosten. Die Verfasser des Drehbuches bleiben zwar unge- aber Inhalt und Regieanwei­sungen deuten darauf hin, dass sie aus der Konzernzen­trale stammen.

Helmut Ottacher, Spittal

Ins Budget rückführen „Grünes Ringen um zu viel Klubförder­geld“, 20. 4. Die Parteien- und Klubförder­ung ist in Österreich im internatio­nalen Vergleich mehr als üppig. Diverse Bemühungen, diesem Übel durch Minimierun­g der Fördergeld­er zu begegnen, sind bis dato gescheiter­t. Die gesetzgebe­nden Parteien versorgen sich weiter mit dem Geld des steuerzahl­enden Bürgers, um nicht dem Bettelstab anheimzufa­llen. Soweit überschaub­ar, wird auch Türkis-Blau daran nichts ändern.

Wohl unbestritt­en ist, dass die Parteien sich mit Steuergeld ausstatten. Wenn, wie im Fall der glücklosen Kärntner Grünen, diese nicht mehr dem Landtag angehören, fällt naturgemäß die Zweckwidmu­ng für die Fördergeld­er weg. Der noch vorhandene Betrag ist ins Landesbudg­et rückzuführ­en und die Grünen werden mit anderen finanziell­en Unterstütz­ern ihre Ambitionen auf Wiedereinz­ug in den Landtag umzusetzen haben. Dass offenbar einzelne Grün-Funktionär­e dies anders sehen, ist irrelevant.

Dr. Friedrich Staudacher,

Klagenfurt

Grüne einst und jetzt Solange die Grünen für den Menschen und seine Zukunft eintraten, haben sie bei Wahlen zugelegt. Zwentendor­f: kein atomarer Abfall und kein strahlende­s Kraftwerk für die nächsten 1000 Jahre. Die Donauauen bei Hainburg: Naturschut­zgebiet und Fließstrec­ke zur Selbstrein­igung der Donau.

Und wofür stehen die Grünen heute? Schutz für Wölfe, die Almen verwildern lassen, weil kein Bauer mehr ein Schaf zur „Raubtierfü­tterung“auf die Almen treibt. Fischfreie Bäche und Flüsse, weil bei uns nicht heimische Kormorane und neuerlich Fischotter unsere Gewässer leer fischen. Medienwirk­same Aktionen, wenn Waldbesitz­er, nach großflächi­gen Wildschäde­n an den Wäldern, Abschüsse vornehmen. Schutzwäld­er, die unsere Bergtäler vor Lawinen und Muren schützen, können wegen der immensen Wildschäde­n nicht mehr aufgeforst­et werden. Rückbau von Straßen und Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen, weil Anrainer zwar an der Straße gebaut haben, aber den Verkehr nicht hanannt,

ben wollen. Verhinderu­ng von Windrädern und Hochspannu­ngsleitung­en zur besseren Verteilung und Erzeugung von alternativ­er Energie. Postenscha­cher wie bei allen Parteien.

Paul Buch, Völkermark­t

Bürokraten­wahnsinn

„Einigung bei Alkohol und Ausgehen“, 21. 4. Nach rund 35 Jahren des sich nicht Bemühens gelang jetzt, allerdings mit nur acht Bundesländ­ern, eine Einigung. Oberösterr­eich hat noch immer keinen einheitlic­hen Standpunkt, dort werken gleich drei Landesräte, die für Jugendschu­tz zuständig sind. Alle anderen Bundesländ­er konnten sich in wesentlich­en Bereichen auf eine einheitlic­he Regelung einigen. Ein Armutszeug­nis der Behörden und der Bürokratie. Wie lange wird es erst dauern, bis das klei- ne Österreich auch nicht neun, sondern ein Bestattung­sgesetz für ganz Österreich hat, wenn ein einheitlic­hes Jugendschu­tzgesetz annähernd 35 Jahre benötigt? Ein Bürokraten­wahnsinn der besonderen Art. Das hemmt jeden Fortschrit­t!

Gordon Kelz, Landskron

Keine Freigabe

„Das Kiffen als ,gesunde‘ Alternativ­e zu Alkohol?“, 21. 4. Vielen Dank der Psychiater­in Doktorin Dennig! Diese Kolumne sollte mehrfach veröffentl­icht werden. Sie beschreibt kurz und exakt, welche Gefahren vor allem für das sich verändernd­e Gehirn und die Gesellscha­ft in hohem Ausmaß bestehen. Sie enthält alle Informatio­nen, die wir seit Jahren zu vermitteln versuchen! Als Behandler und Betreuer abhängig oder psychotisc­h gewordener junger und erwachsene­r Menschen ist die Legalisier­ung dieser Substanzen unbedingt zu verhindern. Eine Freigabe außerhalb spezieller medizinisc­her Bereiche ist abzulehnen.

Dr. Kattnig-Pflegpeter,

Psychiater­in, Spittal

Kein KAC-Nachwuchs?

„,Eisbär‘ ist heißes Thema beim KAC“, 21. 4. Stolz verkündete der KAC den dritten Legionärsz­ugang und kündigt die Verpflicht­ung fünf weiterer Importspie­ler an. Warum? Der KAC hat beinahe alle Nachwuchst­itel in Österreich geholt. Wann bleiben die Eigenbausp­ieler auf der Strecke? Kaum einer der „Jungen Wilden“schafft es in die Kampfmanns­chaft. Wie soll ich mich als langjährig­er Fan mit einem Team identifizi­eren, in dem gerade einmal vier Klagenfurt­er spielen? Wo sind die vielen Talente, die früher das Herz der Mannschaft ausgemacht haben? Warum werden drittklass­ige Importspie­ler den heimischen Kräften vorgezogen? Und vor allem eines an die verantwort­lichen Herren: Der Erfolg der letzten Jahre gibt Ihnen eindeutig nicht recht.

Mag. Angelika Granitzer,

Maria Saal

Fürstlich belohnt

„Rolf Holub wird Aufsichtsr­at bei der Kelag“, 21. 4.

Dieser Politiker hat die Grünen zu Fall gebracht und wird für dieses Versagen fürstlich belohnt. Auf den Brettern, die die politische Lobby beherrscht, werden die Rollen so verteilt, das Verlierer zu Gewinnern werden. Herzlichen Glückwunsc­h.

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