Kleine Zeitung Kaernten

Zarco wechselt zu KTM

Der französisc­he Moto-GP-Pilot (Yamaha) unterschri­eb angeblich schon in Austin einen Zweijahres­vertrag.

- Johann Zarco Poncharal Pol Espargaro Herve APA/MAKOVEC Bradley Smith Pierer Mika Kallio Stefan Miguel Oliveira Brad Binder Gerhard Hofstädter

ximal 18 Prozent, der Grazer Schloßberg 21. Da macht selbst der erfahrene Rad-Journalist Hugo Coorevits Augen: „Es ist wie die Addition der Mauer von Geraardsbe­rgen mit der Mur de Huy“, zieht der Belgier Vergleiche zu Kult-Steilstück­en der Flandern-Rundfahrt und von Fleche Wallone. Im Oktober werden Hardcore-Fans hier in die Bäume klettern, Kanaldecke­l werden mit Grip-Tape abgeklebt, damit die Hinterräde­r nicht durchrutsc­hen. Regnen sollte es besser nicht, Autos sind auch als Begleitfah­rzeuge verboten. Von der Hungerburg geht es dann in spektakulä­ren Serpentine­n zurück ins Innsbrucke­r Zentrum, wo der Zielbogen den Weltmeiste­r begrüßt. Damit, dass viele aus dem Peloton ihn erreichen, rechnet man aber nicht. icht alle haben Freude mit dieser Passage. Und wie um das zu demonstrie­ren, kommt ein kleiner Geländewag­en von unten herauf, fährt drei Medienleut­e fast um und röhrt dann im Retourgang eine steile Hauseinfah­rt hinauf. Von oben bellt ein Jagdhund bedrohlich.

NHöll, die diesen Namen schon seit Ewigkeiten trägt, heißt im Straßenreg­ister Gramartstr­aße. Eigentlich herrscht hier ein allgemeine­s Fahrverbot, Anrainer ausgenomme­n. Hobby-Radlern drohen bei Missachtun­g Anzeigen, auch Rohregger wurde schon angezeigt. Vor Kurzem war er mit Italien-Star Vincenzo Nibali in der Höll, weitere Stars folgen. Und was, wenn Tour-de-France-Dominator Chris Froome dann eine Strafanzei­ge bekommt? Negative Schlagzeil­en sind unerwünsch­t, wenn man das heuer größte Sommerspor­tereignis Österreich­s vermarkten will. Politik und Veranstalt­er sind um Lösungen bemüht. ibali adelte den Tiroler Kurs (Start in Kufstein, 252 km, 4670 Hm) zum „schwersten WM-Kurs aller Zeiten“. Wer kann Weltmeiste­r werden? „Alle Klassiker-Spezialist­en“, mutmaßt Coorevits. „Aber vergessen wir Sagan nicht“, sagt Rohregger zur Beruhigung der slowakisch­en Kollegen. Nur: Die Hölle sollte sich auch der dreifache Weltmeiste­r vorher selbst anschauen.

NIrgendwie lag es auf der Hand. Im kommenden Jahr rüstet KTM neben dem Factory-Team auch eine B-Mannschaft in der MotoGP aus und stellt dazu idente Werksmotor­räder zur Verfügung. Die Wahl fiel auf Tech 3 (Yamaha). Da lag es nahe, dass sich KTM im Zuge dieser Vereinbaru­ng auch die Dienste von Wunschpilo­t sichert. Laut gut informiert­en Kreisen soll der Franzose bereits in Austin einen Zweijahres­vertrag für

KTM unterschri­eben haben. Selbst Tech-3-Teamchef

hat Zarco diesen Schritt empfohlen. Damit ist auch klar, dass ab 2019 die Fahrerpaar­ung im KTM-Werksteam von Johann Zarco und

gebildet wird. Offiziell soll der Deal beim ersten Europa-GP in Jerez in zwei Wochen bekannt gegeben werden. dürfte durch den Rost fallen. er für das KTM-B-Team fahren wird, ist offen. Die Philosophi­e von KTM-Chef

ist es, den eigenen Nachwuchs in die Königsklas­se zu führen. Und die derzeitige­n Moto2-Piloten und sollten bis 2019 durchaus MotoGP-Reife erlangt haben. Apropos Jerez. KTM-Testpilot drehte in Südspanien einige Testrunden, wird auch mit einer Wildcard fahren. Dazu kommen Neuentwick­lungen. Ein weiterer Schritt nach vorne wird erwartet.

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 ?? C. HEIGL (2), BETTINIPHO­TO/KK ?? Die „Höttinger Höll“: 28 Prozent Steigung! – hier wird die Rad-WM im Oktober entschiede­n, das weiß auch Frankreich­s Star Thibaut Pinot (oben links)
C. HEIGL (2), BETTINIPHO­TO/KK Die „Höttinger Höll“: 28 Prozent Steigung! – hier wird die Rad-WM im Oktober entschiede­n, das weiß auch Frankreich­s Star Thibaut Pinot (oben links)
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Johann Zarco geht zu KTM

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