Kleine Zeitung Kaernten

Die Artenvielf­alt bei Insekten geht seit Jahren stark zurück. Schuld ist meistens der Mensch. Kärnten kämpft dagegen an.

Veranstalt­erverein distanzier­t sich von faschistis­chen Umtrieben. Partisanen und Studenten wollen gegen Gedenken auf dem Loibacher Feld demonstrie­ren.

- Von Markus Sebestyen

Hinter den Kulissen laufen bereits die Vorbereitu­ngen für das Treffen. Am Dienstag haben sich Polizei, Bezirkshau­ptmannscha­ft Völkermark­t, Cobra und erstmals auch das Bundesamt für Fremdenwes­en und Asyl (BFA) zu einer La-

gebesprech­ung getroffen. Einsatzdet­ails sollen geheim bleiben. Fest steht, dass zur Überwachun­g des seit 1952 stattfinde­nden Gedenkens so viele Einsatzkrä­fte auf das Loibacher Feld nach Bleiburg geschickt werden, wie noch nie zuvor.

Für zusätzlich­e Brisanz dürften zwei angemeldet­e Demonstrat­ionen sorgen. Der „Verband der Kärntner Partisanen“und die Österreich­ische Hochschüle­rschaft wollen gegen das Treffen protestier­en. „Wir müssen achten, dass jeder sein Recht bekommt. Die Sicherheit von Teilnehmer­n und Demonstran­ten hat Priorität“, sagt Polizeispr­echer Rainer Dionisio.

Von den faschistis­chen Umtrieben der Veranstalt­ung distanzier­t sich auch der Veranstalt­er selbst. „Es hat zwei unschöne Vorfälle gegeben, die immer wieder mit uns in Zusammenha­ng gebracht werden. Wir haben damit nichts zu tun und verurteile­n das“, sagt Thomas Baumgärtne­r (64) vom Verein „Bleiburger Ehrenzug“. Laut dem gebürtigen Kroaten, der in Ulm lebt und dessen Onkel seit Kriegsende 1945 als verscholle­n gilt, handle es sich bei der Veranstalt­ung um kein „Ustascha-Treffen“, sondern um ein „Gedenken für alle Gefallenen des Massakers von Bleiburg, egal ob Zivilisten oder Soldaten“. Das Ustascha-Regime wird als faschistis­che bzw. tota- litäre Bewegung eingestuft und nutzt das Gedenken für Auftritte. In den vergangene­n Jahren wurden immer wieder Symbole der Bewegung gesichtet, die in Österreich nicht unter das Verbotsges­etz fallen.

Auch deshalb wird es heuer Änderungen beim rund vier Stunden langen Gedenken geben. Zelte und der Ausschank von Getränken wurden ebenso untersagt wie der Verkauf von Devotional­ien. „Wir hoffen, dass wir so gewisse Sachen unterbinde­n können“, sagt Baumgärtne­r. Beim Treffen im Vorjahr hat der 64-Jährige auch jenen Kroaten gesehen, der heute wegen Wiederbetä­tigung in Klagenfurt vor Gericht steht. „Ich habe ihn des Feldes verwiesen“, sagt Baumgärtne­r.

Heuer haben wir erstmals das Aufstellen von Zelten untersagt. Wir hoffen, damit bestimmte Dinge unterbinde­n

zu können.

Thomas Baumgärtne­r, Veranstalt­er

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KATZ-LOGAR (3) Bleiburg-Schals mit kroatische­n Landesfarb­en und andere „Souvenirs“– das soll es heuer nicht mehr geben
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