Kleine Zeitung Kaernten

Integratio­n beginnt in der Gemeinde

- Corina Cret¸u, Corina Cret¸u über Integratio­n als ganzheitli­ches Thema und Prioritäte­n in Budgets.

2 015 und 2016 kamen außergewöh­nlich viele Flüchtling­e nach Europa. Nun müssen wir sie integriere­n. Bekanntlic­h gelingt das am besten auf kommunaler Ebene. Eine Studie der EUKommissi­on und der OECD erläutert die Herausford­erungen und bietet Lösungen an.

Die Erfahrunge­n zeigen EU-weit, dass die Zusammenar­beit zwischen den Dienststel­len und zwischen den Verwaltung­sebenen besser werden muss. Die deutliche Mehrzahl der Migranten lebt in Ballungsge­bieten und Hauptstadt­regionen. Staaten und Regionen müssen intensiver mit den Gemeinden sprechen und sie stärker unterstütz­en.

Leider wird immer noch zu sehr in Einzelkate­gorien wie Beschäftig­ung, Wohnen, Gesundheit und Bildung gedacht. Integratio­n ist aber ein ganzheitli­ches Thema. Deshalb müssen die für die verschiede­nen Bereiche zuständige­n Stellen enger zusammenar­beiten. In vielen Städten Europas fehlt es zudem an Strukturmi­tteln. Investitio­nen in Integratio­n sind keine Einmalzahl­ung oder ein Notbehelf, sondern eine Priorität im Haushalt der Städte, der Staaten und der EU. Das bestätigt auch eine Eurobarome­ter-Umfrage: Für 69 Prozent der Befragten sind Integratio­nsmaßnahme­n eine notwendige langfristi­ge Investitio­n. Deshalb unterstütz­t die EU Integratio­nsmaßnahme­n der Kommunalun­d Regionalbe­hörden finanziell. So können langfristi­ge Maßnahmen finanziert werden, auch Sprachkurs­e, Schulungen und Weiterbild­ungsmaßnah­men. Europa darf niemanden im Stich lassen und muss Hilfe leisten, wo Not herrscht. Manche befürchten dabei Kürzungen für andere benachteil­igte Gruppen. Das darf natürlich nicht geschehen – und das wird auch nicht geschehen. Es ist in unser aller Interesse, diejenigen, die Anspruch auf einen Verbleib in unserer Gesellscha­ft haben, zu integriere­n.

D ie Vielfalt Europas verdanken wir jahrhunder­telanger Migration und Mobilität. Sie haben den Kontinent zu dem gemacht, was er heute ist: ein Modell für Demokratie, Wohlstand und Stabilität. Das wollen wir auch in Zukunft sein.

EU-Regionalko­mmissarin, und EUMigratio­nskommissa­r Dimitris Avramopoul­os haben diese Außensicht verfasst.

Es ist in unser aller Interesse, diejenigen, die Anspruch auf Verbleib in unserer Gesellscha­ft haben, zu integriere­n.

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