„Sie sterben leise und niemand merkt es“
In vergangenen 30 Jahren ging Artenvielfalt an Insekten enorm zurück. Kärnten kämpft dagegen an – stößt aber auf Gegenwind.
Am 27. April will die EU gegen den Einsatz von drei bienengiftigen Neonicotinoiden stimmen. Das allein wird aber nicht reichen, um diese und weitere Insekten zu retten, sind sich Experten einig. Welche Folgen das auch für Kärnten hat, weiß noch niemand. Denn während Bienen als Bestäuber von Ackerpflanzen eine große Bedeutung beigemessen wird, ist die Rolle anderer Insekten im Ökosystem wenig bis gar nicht erforscht.
„Viele sterben leise aus und niemand merkt es“, sagt Christian Wieser, Leiter der Abteilung Zoologie im Landesmu- seum. Laut einer europäischen Studie ist allein in Deutschland in den vergangenen 27 Jahren die Gesamtmasse an Fluginsekten um mehr als 75 Prozent zurückgegangen. In Kärnten fehlen solche Studien, aber Wieser geht auch hier von einem Rückgang aus: „Wir haben eine gute Grundlage geschaffen und in 30 Jahren werden wir vielleicht mehr sagen können.“Die Ursachen für das Insektensterben seien vielfältig, so der Forscher. Vereinfacht gesagt, habe aber der Mensch schuld.
Monokulturen, Umweltgifte oder Lichtverschmutzung – Insekten reagieren auf kleinste Einflüsse: „Durch das Kunstlicht wird es nicht mehr dunkel. Dadurch schwärmen Nachtfalter nicht mehr aus.“Arten wie Zitronenfalter oder Tagpfauenauge dürften noch länger gute Überlebenschancen haben, um Bläulingsarten stehe es in Kärnten aber schlecht. Denn ihr Lebensraum auf Feucht- oder Magerwiesen gehe zurück. Und