Literarische Spaziergänge durch die Drachenstadt
Klagenfurts Stadtschreiber haben Texte geschrieben, die es nun zum Nachhören und zum Nachlesen gibt.
Klagenfurt ist meine Drachenstadt: Der Herzschlag des Lindwurms ist der Herzschlag der Stadt, taktet auf ihren Straßen die Schritte und die Legenden“, schreibt Valerie Fritsch in „Drei Wege zum See oder Eine andere Stadt“. Für diese Anthologie haben alle bisherigen Stadtschreiber – darunter Peter Wawerzinek, Gertraud Klemm und Stefanie Sargnagel – ihre Erinnerungen an ihre Zeit in Klagenfurt niedergeschrieben. Die Texte gibt es aber nicht nur zum Nachlesen, sondern auch zum Hören: Im Stadttheater Klagenfurt kann man bis Ende des Jahres Audioguides ausborgen und auf den Spuren der Stadtschreiber, die auch Publikumspreisträger des Bachmann-Preises sind, literarische Spaziergänge unternehmen.
Ergänzend zu diesen Texten kommen in der begleitenden Anthologie auch weitere Autoren zu Wort. „Nach Klagenfurt kommt man nicht, nach Klagenfurt gerät man. Entweder durch Geburt, Unvorsichtigkeit, Zufall oder aus Jux und Tollerei“, wird etwa Alexander Widner zitiert. „Naked Lunch“-Sänger Oliver Welter schreibt über die gemeinsame Zeit mit Georg Timber-Trattnig, Klaus Amann erinnert an Gert Jonke, Anna Baar an Fabjan Hafner und Werner Überbacher an Viktor Rogy. Durch die Texte der Stadtschreiber ist auch Ingeborg Bachmann omnipräsent, ohne im Mittelpunkt des Buches zu stehen. Aber, so Karsten Krampitz, Herausgeber der Anthologie und Stadtschreiber 2010: „Ihre großen unverzichtbaren Themen werden von den verschiedensten Seiten abgehandelt, als da sind: Wahrhaftigkeit, Widerstand und das Recht des Einzelnen.“Und so findet sich in dem Buch unter anderem auch ein Interview mit dem Juristen und Hypo-Aufdecker Gustav Leipold. Spannende Lektüre, die Klagenfurt in vielen Facetten auffächert.
Audioguides und Stadtpläne sind an der Stadttheater-Kasse erhältlich. Karten: 7 Euro.
www.stadttheater-klagenfurt.at