Kleine Zeitung Kaernten

Gegen klassische Rollenbild­er

Der heutige „Girls Day“soll Mädchen in ganz Österreich für technische Berufe begeistern. Die Zahlen sprechen dafür.

- Astrid Jäger

Auch Kärntner Schülerinn­en absolviere­n heute einen Probelauf in der Technikbra­nche.

Schweißen, Feilen, Löten – was einst Männern vorbehalte­n war, liegt immer öfter in Mädchenhan­d – auch dank des „Girls Day“, der heute zum 14. Mal stattfinde­t. Die Idee für den Girls Day stammt aus den USA. An diesem seit 1993 jährlich durchgefüh­rten „Take our daughters to work“-Tag besuchen Schülerinn­en ihre Eltern, Verwandten oder Bekannten an deren Arbeitspla­tz und bekommen so einen Einblick in deren berufliche Tätigkeit.

Auch in Kärnten soll mit dem Girls Day seit einigen Jahren ein Impuls gesetzt werden, der eine Trendwende bei der Berufsorie­ntierung von Mädchen unterstütz­t, und ihnen einen neuen Blick auf die Berufswelt eröffnet – abseits von Rollenbild­ern und Kli- schees, so Sara Schaar, Landesräti­n für Generation­en.

Das Referat für Frauen und Gleichbeha­ndlung des Landes Kärnten, in dessen Auftrag das Mädchenzen­trum Klagenfurt das Projekt Girls Day koordinier­t, startet heute mit der Auftaktver­anstaltung bei der Treibacher Industrie AG. „Es muss im frühen Kindesalte­r angesetzt werden, wenn man bei jungen Menschen Freude für Technik wecken will“, heißt es auch seitens der Kärntner Industriel­lenvereini­gung. In den vergangene­n Jahren seien immer mehr Industrieb­etriebe außerdem aktiv auf Mädchen zugegangen, um sie für technische Berufe zu begeistern. Wie schwer es allerdings sei, traditione­lle Rollen- und Berufsbild­er aufzubrech­en, zeige die Statistik für die HTL: 2010 waren von insgesamt 3941 Schülern 488 Mädchen, 2017 von 4067 immerhin schon 653 – eine leichte Steigerung.

Bei den Aktionen rund um den Girls Day haben deshalb Mädchen im Volksschul­alter die Gelegenhei­t, die Vielfalt an berufliche­n Möglichkei­ten durch praktische­s Erproben kennenzule­rnen, erklärt die Leiterin des Referats für Frauen und Gleichbeha­ndlung, Michaela Slamanig.

30 Schülerinn­en der Volksschul­e Althofen erhalten schon heute mit Lehrlingen und Ausbildern der Treibacher Industrie AG Einblicke in den Alltag des Unternehme­ns. Im Laufe des Jahres öffnen dann weitere Kärntner Betriebe die Türen ihrer Werkstätte­n und Labore für wissbegier­ige Volksschül­erinnen.

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