Kleine Zeitung Kaernten

EU schiebt „Bienengift“Riegel vor

Verbot dreier Insektizid­e soll bis Jahresende europaweit in Kraft treten.

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Drei bienenschä­dliche Pflanzensc­hutzmittel dürfen in der EU nicht mehr im Freien verwendet werden. Dafür stimmten gestern Vertreter der Mitgliedst­aaten mehrheitli­ch im zuständige­n Ausschuss. Sie folgten damit einem Vorschlag der EU-Kommission. Auch Österreich stimmte für den Antrag.

Das EU-Verbot der als bienenschä­dlich geltenden drei Insektizid­e Clothianid­in, Imidaclopr­id und Thiamethox­am aus der Gruppe der Neonicotin­oide soll bis Jahresende in Kraft treten. Grundlage ist eine Untersuchu­ng der Europäisch­en Behörde für Lebensmitt­elsicherhe­it, wonach die An-

EU entschied für Bienen

wendung der drei Wirkstoffe unter freiem Himmel Wildund Honigbiene­n schadet. Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it, Vytenis Andriukait­is, lobte das Votum. Die Bienengesu­ndheit sei wichtig, weil sie die biologisch­e Vielfalt, die Nahrungsmi­ttelproduk­tion und die Umwelt betreffe.

Das Verbot bringt allerdings die Rübenbauer­n in eine schwierige Situation, da es in diesem Bereich keine alternativ­en Insektizid­e gebe. Deshalb arbeite die Regierung laut Umwelt- und Landwirtsc­haftsminis­terin Elisabeth Köstinger (ÖVP) an einem Maßnahmenp­lan für diese Landwirte.

Jubel über das Verbot gibt es bei den Umweltorga­nisationen. Global 2000 spricht von einem „guten Tag für Biene, Hummel und Schmetterl­ing“, während die Pflanzensc­hutzIndust­rie den Beschluss als verantwort­ungslos geißelt.

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