Gekommen
Immer mehr Kärntner halten sich Hühner. „Strongman“Martin Hoi macht das schon seit 33 Jahren. Nun züchtete er eigene Art.
Hühnergegacker statt Hundegebell: Der Trend, sich Hühner als Haustiere zu halten, ist in Kärnten angekommen. „Da gibt es den Geschäftsführer, der sich am Abend hinsetzt und abschaltet, indem er den Hühnern zuschaut. Oder die Familie, die das Huhn als Resteverwerter, Haustier für Kinder und Eierlieferant schätzt“, sagt Adrian Reichhold, der den Thalhof in Thalsdorf am Längsee betreibt. Dort hat man sich auf den Geflügel-Verkauf an kleine Betriebe und Private spezialisiert.
„In den 1950er-Jahren hielten viele Menschen zur Selbstversorgung Hühner, sogar am Balkon und in der Wohnung. Doch dann flaute der Trend ab“, weiß Reichhold aus Erzählungen seiner Oma. Jetzt kam der Trend
Die neue Hühnerart
Nackthalshuhn ist ein regionaler Landstand. Es ist ein Zwiehuhn (für Eier und zum Mästen geeignet).
wird es, wenn es mehrere Jahre auf Ausstellungen gezeigt und von Preisrichtern anerkannt wird.
aus Amerika nach Österreich. „Dort war private Hühnerhaltung verboten, bis Barack Obama es wieder erlaubte. Dadurch kam es zum Boom“, weiß Martin Hoi. Der Goggerweniger ist als „Strongman“bekannt. Dass er auch viele Preise in der Geflügelzucht besitzt, wissen aber die wenigsten. Hoi beschäftigt sich seit seinem zehnten Lebensjahr mit Geflügel: „Damals vor 33 Jahren ist ein Entenküken vor mir auf die Straße gefallen und mir nachgelaufen. Ich habe es behalten und ein zweites bekommen.“Als der Fuchs die Enten holte, stieg er auf Hühnerhaltung um. Heute besitzt er an die 50 Hühner sowie Enten, Gänse, Hasen, Fasane oder Bienen. Die Eier benötigt der dreifache Vater zum Eigenbedarf – immerhin braucht er für den Muskelaufbau pro Eierspeise 20 bis 30 Stück: „Ansonsten reicht pro Person ein Huhn, um sich zu versorgen.“
Mit den Tieren ist ihm jetzt ein besonderer Erfolg gelungen: „Ich habe einen neuen regionalen Landstand gezüchtet: das Mittelkärntner Nackthalshuhn.“Dabei war ihm wichtig, dass nicht die Optik im Vordergrund steht, sondern der Nutzen: Es ist sowohl für Eier- als auch Fleischproduktion geeignet und hat einen starken Brüttrieb. „Heuer habe ich 700 Eier an Züchter in Österreich verteilt, damit diese es ausbrüten“, sagt Hoi, der hofft, dass dadurch das Huhn bald zur eigenen Rasse ernannt wird.