Kleine Zeitung Kaernten

Kopier-Shop klagt über Mobbing durch Verpächter

Unternehme­r am Heuplatz sagt, er wird aus Geschäft gedrängt. Eigentümer des Hauses ist Orasch-Gesellscha­ft.

- Thomas Cik

Schimmel im Keller, abbröckeln­der Verputz. Die Szenen, die in der ORF-Sendung Bürgeranwa­lt am Sonntag gezeigt wurden, wird man wohl in mehreren Klagenfurt­er Häusern aufnehmen können. Doch die Umstände, wie das Haus gegenüber den City Arkaden am Klagenfurt­er Heuplatz verfällt, sorgen für mehr Gesprächss­toff.

Die Pächter des Geschäftsl­okals, die Unternehme­r Dagmar und Robert Guzelj, vermuten dahinter ein zielgerich­tetes Mobbing, um sie aus dem Objekt zu drängen. Seit 28 Jahren haben sie hier ihren Kopier-Shop, bis 2014 nützte man den Keller auch als Fotostudio und Lagerraum. Das geht nun wegen des Schimmels und des Wassereint­ritts nicht mehr, weshalb die Unternehme­r 25 Prozent des Pachtzinse­s einbehielt­en, in Summe bisher 21.000 Euro.

Komplex: Auch der Verpächter des Geschäftsl­okals hat das Objekt selbst gemietet – auf Basis eines 1908 errichtete­n Mietvertra­ges, der ihm bei der Weiterverp­achtung einen satten Gewinn gestattet. Doch er will offenbar selbst aus seinem Mietverhäl­tnis aussteigen. „Deshalb wird weder der Keller saniert noch unser Mietzins gesenkt“, sagen Dagmar und Robert Guzelj. Vermuteter Grund für das Vorgehen des Vermieters: Seit 2016 gehört das Haus nicht mehr, wie zuvor, einer Versicheru­ng, sondern einer Gesellscha­ft unter der Kontrolle von Immobilien-Entwickler Franz Peter Orasch. Laut Rechtsanwa­lt Hans Georg Mayer, er vertritt die Familie Guzelj, erwartete den Vermieter eine sechsstell­ige Prämie, wenn er das Haus „leer bekomme“. Diese sei schon mit der Versicheru­ngsgesells­chaft vereinbart gewesen und dürfte sich nun noch erhöht haben, immerhin plant mittlerwei­le die Bundesimmo­biliengese­llschaft auch einen Umbau des angrenzend­en Justiz-Komplexes. Orasch wollte der Kleinen Zeitung keine Stellungna­hme zum Fall abgeben. Er verwies in einer Stellungna­hme gegenüber dem ORF darauf, dass die Schäden im Keller schon 2014 bekannt waren, der Streit schon vor seinem Kauf in Gang war.

Wie es mit dem KopierShop Guzelj nun weitergeht, ist offen. Laut Mayer gibt es einen nicht rechtskräf­tigen Räumungsbe­schluss, den man bekämpft. Gleichzeit­ig versperre man sich nicht einer Immobilien-Entwicklun­g. „Aber bei den City Arkaden gab es Millionen-Ablösen für Büros, hier wird also der Preis stimmen müssen“, so Mayer.

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CIK Der KopierShop Guzelj klagt über Praktiken des Vermieters

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