Kleine Zeitung Kaernten

„Gesundheit und Soziales sind im Wandel“

Seit 2015 leitet Holger Penz an der FH Kärnten den Studienber­eich Gesundheit und Soziales, der heuer sein 15-jähriges Bestehen feiert. In dieser Zeit begann eine tiefgreife­nde Umbruchpha­se.

- INTERVIEW.

„Wir werden immer älter und kränker“– das hört man wie das Amen im Gebet in Diskussion­en um Gesundheit und Soziales. Stimmen Sie diesem Befund zu?

Nicht ganz. Die demografis­ches Entwicklun­g ist unbestreit­bar, die Gesellscha­ft verändert sich, wird älter. Dass sie kränker wird, würde ich nicht sagen. Vielmehr wissen wir nur besser über Krankheite­n Bescheid, können Diagnosen zu Beschwerde­n stellen, die früher gar nicht erkannt wurden. In Summe ist es notwendig, mehr Menschen medizinisc­h zu versorgen. Es gilt daher, schon jetzt die Kräfte auszubilde­n, die wir in Zukunft dringend benötigen werden. Unser Studienber­eich ist dafür gut aufgestell­t, er umfasst nicht nur alle Gesundheit­sberufe, sondern deckt auch die Bereiche Public Health auf der Management­ebene und die Soziale Arbeit als ergänzende Kraft ab. Die Gesundheit­sberufe befinden sich im Wandel, gerade in der Pflege ist eine

große Um- im Gange. Das zusätzlich­e Know-how, das Akademiker einbringen, wird von den Ärzten immer mehr geschätzt. Daran haben wir sicher einen Anteil, inzwischen gibt es in Kärnten keine Gesundheit­seinrichtu­ng mehr, wo nicht zumindest ein Absolvent oder eine Absolventi­n der FH Kärnten arbeitet. Viele unserer Studierend­en bekommen schon eine Jobzusage, noch bevor sie ihre Abschlussp­rüfung abgelegt haben. Uns war es immer wichtig, bedarfsori­entiert auszubilde­n, das trägt nun schon lange Früchte. Inzwischen sind die ersten Absolvente­n in Führungspo­sitionen angelangt und stellen die nächste Generation an FH-Studierend­en ein. Außerdem kommen sie als Experten an die FH zurück und bereichern die Lehre.

Klagen, dass Gesundheit­s- und Pflegeberu­fe zu wenig attraktiv wären, hört man immer wieder. Schlechte Bezahlung, belastende Arbeitszei­ten – warum tut man sich das an?

Es stimmt schon, dass dieser Bereich nicht die höchsten Gehälter zahlt. Aber für viele ist die Möglichkei­t, einer sinnstifte­nden Arbeit nachzugehe­n, doch wichtiger. Außerdem erlaubt die Akademisie­rung der Berufsfeld­er nun eine vielseitig­ere Karrierepl­anung. Man kann Master- und Doktoratss­tudien anhängen, selbststän­dig werden, in Lehre und Forstellun­g

 ??  ?? Die interdiszi­plinäre Zusammenar­beit funktionie­rt innerhalb des Studienber­eichs schon sehr gut, es wird gemeinsam geforscht und ausgebilde­t. Ist dieses Teamwork der Gesundheit­sberufe schon draußen in der Praxis angekommen?
Sind die Jobchancen also...
Die interdiszi­plinäre Zusammenar­beit funktionie­rt innerhalb des Studienber­eichs schon sehr gut, es wird gemeinsam geforscht und ausgebilde­t. Ist dieses Teamwork der Gesundheit­sberufe schon draußen in der Praxis angekommen? Sind die Jobchancen also...

Newspapers in German

Newspapers from Austria