Events bringen Staat Milliarden
Rund 100.000 Menschen arbeiten in Österreich in der Eventbranche. Das Antikorruptionsgesetz hat die Branche nachhaltig verändert.
In Österreich weiß man Feste zu feiern. Die Event-Wirtschaft sorgt für rund 2,9 Prozent der gesamten Wertschöpfung des Landes, wie eine aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeigt. „Dabei hat vor 25 Jahren noch niemand den Job des Eventmanagers gekannt“, sagt Erik Kastner, Bundessprecher der Eventbranche in der Wirtschaftskammer Ösobwohl terreich. 5000 Firmen kümmern sich österreichweit professionell um die Ausrichtung von Kongressen, Festivals oder Hochzeiten. „Gut 90 Prozent davon sind Einzelkämpfer, klassische EPU“, erklärt Kastner. Dennoch sichern sie laut der IHS-Erhebung rund 71.000 Jobs. Dazu kommen noch die Veranstaltungen von Unternehmen oder Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen, die nochmals rund 37.000 Jobs bringen. Auch der Staat profitiert, wie die IHS-Studie zeigt. Der Fiskus bekommt durch die Event-Wirtschaft rund 3,5 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben.
Generell sieht Kastner einen deutlichen Trend zur Professionalisierung der Branche. „Wifi und Fachhochschulen bieten inzwischen Ausbildungen im Eventmanagement an.“Dennoch würde er sich einen eigenen Lehrberuf für die Branche wünschen. Denn Erfahrung sei bei Veranstaltungen das Wichtigste. Schließlich bergen große Events auch ein gewisses Risiko für Gäste und Veranstalter. „Bei Unfällen haftet man mit dem Privatvermögen, das wissen die wenigsten.“Kastner könnte sich daher auch eine Reglementierung des Gewerbes vorstellen, er sich andererseits einen Abbau der Bürokratie wünscht. „Wir haben in Österreich neun Veranstaltungsgesetze, zuständig sind Magistrat oder Gemeinden.“Vor allem das Antikorruptionsgesetz hat die Branche ab 2012 nachhaltig verändert. „Der Verkauf von VIPKarten bei Großevents ist um 30 Prozent eingebrochen.“Der Grund: Große Firmen haben nun strenge Verhaltensregeln und dürfen Kunden nur noch eingeschränkt einladen. Auch umgekehrt würden Einladungen oft abgelehnt. Kastner: Klar habe es früher schwarze Schafe gegeben, „doch die jetzige Regelung ist zu streng“.
Auch hier hoffe er auf eine Lockerung, damit die Feste auch weiterhin glanzvoll bleiben. Erik Kastner, Branchensprecher