1918, 1938, 1948, 1968: Pralles Kultur-Paket
Erinnerungs-Kultur in und aus Kärnten: 365 Tage Programm rund um 100 Jahre Republik.
Kulturelle Wegmarken setzen“, sollen laut Landeshauptmann Peter Kaiser die zahlreichen Initiativen und Veranstaltungen im Zeichen der Erinnerungskultur anlässlich 100 Jahre Republik. Auch das Land Kärnten beteiligt sich am bundesweiten Jubiläumsreigen „Österreich 1918 – 2018“, mit „365 Tage Programm“. Kuratiert von arbosPrinzipal und Fachbeirat für darstellende Kunst, Herbert Gantschacher, entstand eine Vielzahl an Projekten – von der Ausstellung am Klagenfurter Hauptbahnhof (zu den Wiener Philharmonikern) über ein Symposium zu den Bürgerrechtsbewegungen in Osteuropa („Neglected History“) bis zu Konzerten, Workshops, Buchpräsentationen und Schultheaterprojekten.
Findet vor Semesterende die Abschlusspräsentation der Schulen mit Ausschnitten aus den von ihnen erarbeiteten Inszenierungen an der neuenbuehnevillach statt (19. Juni), so ist der große Festakt des Landes Kärnten zu den Republikfeierlichkeiten am 22. Oktober im Wappensaal des Landhauses geplant. Dabei werden Bundespräsident a. D. Heinz Fischer als Schirmherr des Gedenkund Erinnerungsjahres, Historiker Oliver Rathkolb („Haus der Geschichte“) und LH Kaiser für das öffentliche Kärnten darüber nachdenken, was geblieben ist von 1918, 1938, 1968 – um „aus der Erinnerung heraus Zukunft zu gestalten“(Kaiser). Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet im Dezember eine Menschenrechtsenquete („1948 – 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“) und die Verleihung des Kärntner Menschenrechtspreises.
Der im KZ ermordete jüdische Komponist Viktor Ullmann, „mein Lebensthema“(Herbert Gantschacher), wird in Form von Konzerten und Ausstellungen auch dabei sein in dem prallen Paket, das nicht nur in Österreich auf Kooperationen setzt. Neben Kärntner Spielstätten sind dies Veranstaltungsorte in Wien (Theater Spielraum, Alter Hörsaal der Medizin-Uni u. a.) und Salzburg (Toi-Haus). Das Goriˇski Muzej im slowenischen Nova Gorica zeigt im Herbst eine Viktor-Ullmann-Ausstellung, St. Petersburg präsentiert ein Projekt über Kriegsinvalidität im Ersten Weltkrieg („Hidden History“), auch in Jerusalem finden drei Projekte mit Kärnten-Bezug statt.