Halt einmal die Luft an!
Fernseh-Doppelleben für Philipp Hochmair. Nach dem schwulen Kanzlerkandidaten Joachim Schnitzler in den „Vorstadtweibern“kommt der Wiener heute in einer konträren Rolle auf die Bildschirme (ORF eins, 20.15 Uhr). In „Blind ermittelt – Die toten Mädchen von Wien“mimt er den ehemaligen Chefinspektor Alexander Haller, der bei einem Sprengstoffanschlag sein Augenlicht und seine große Liebe verlor, aber nun auf eigene Faust weiterermittelt. Bei entsprechender Einschaltquote ist eine Serie geplant.
Im Wiener Hotel Ritz-Carlton, wo Teile des Films entstanden, erzählt Hochmair, dass er relativ skeptisch war, als er von der Produktionsfirma Mona dieses Angebot erhielt: „Das war ja keine alltägliche Aufgabe und ich wusste nicht, was daraus werden sollte. Also viel Kopfschütteln und Kopfzerbrechen. Aber dann, wenn man Ja sagt, wird es zur Realität, und man tut, was man tun kann. Neues Terrain muss man sich halt erkämpfen.“
Auf die Frage, wie sehr die Rolle sein Leben verändert hat, antwortet der 44-Jährige: „Alles war ungemein anstrengend. Ein Ausnahmezustand per se. Ich hab mir daraufhin einen Monat Urlaub genommen und in Indien eine Ayurveda-Kur absol- viert. Da bedeutet: totale Reinigung, Neudefinition des Körpers. Wenn du das ein Mal jährlich machst, wirst du angeblich nie krank.“
Für Hochmair, den leidenschaftlichen („von Peymann und Castorf geprägten“) Theatermann, ist an eine Mitgliedschaft in einem Ensemble nicht mehr zu denken: „Das ginge heute einfach nimmer, weil es dich hindert, spontan auf Dinge einzusteigen.“Seine Zukunft in den „Vorstadtweibern“? Viel darf er nicht verraten, aber: „Der Schnitzler entwickelt sich ja vom Kanzlerkandidaten zum freien Radikalen. Im letzten Bild der Staffel drei erlebte der Zuschauer, wie er in Handschellen in Gefängnis gebracht werden sollte. Aber: Ob er dort auch ankommt? Die Antwort gibt es in Staffel vier. Ab Juli wird gedreht.“
Was macht der Fischer auf Hawaii, wenn er keinen Babysitter findet? Salopp gesagt: Er wirft das Kind einfach ins Meer. Knapp 40 Jahre später kann man sagen, es hat diesem nicht geschadet. Seit vielen Jahren ist Kimi Werner ein Profi beim Apnoetauchen und Speerfischen. Ihr Habitat ist das Meer und ihre ganz persönliche Landkarte hat ein wenig mehr Meer drauf als bei Landratten so üblich. Das hat sie mit fünf weiteren Personen gemein, die in der Doku „Fishpeople“auf Netflix porträtiert werden. Surfer, Schwimmer, Fotografen – klingt alles nach super eitel Sonnenschein, Hochglanzmagazin – ist es aber nicht. Es sind Menschen, die ziemlich genau wissen: Das Leben ist eine einzige Wellenbewegung. Wie der Freesurfer Dave Rastovich, der allen sportlichen Wettbewerben den Rücken gekehrt hat. a wäre auch Eddie Donnellan, der in San Francisco Kindern aus benachteiligten Familien das Surfen beibringt. Denn Eddie weiß, dass Wasser nicht nur formbar ist, sondern auch formen kann. „Die Stille im Wasser ist ein eigener Thinktank“, sagt die Langstreckenschwimmerin Lynne Cox, jene Frau, die 1987 einen Teil der Beringstraße durchschwamm. Schön, auch einmal Menschen zu treffen, deren Glas nicht halb leer, sondern randvoll ist.
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