32.400 Aufenthalte im Spital weniger
Was ein Rauchverbot gebracht hätte, haben Experten errechnet.
32.400 Spitalsaufenthalte pro Jahr, 623 pro Woche hätten durch ein Rauchverbot in der Gastronomie in Österreich verhindert werden können: Das haben steirische Experten errechnet. „Seit einer Woche verzichtet Österreich auf eine rauchfreie Gastronomie. Nun liegen erstmals Zahlen vor, was das für die Gesundheit der Bevölkerung bedeutet“, sagen die Autoren der Studie. Wie kommen die Experten aber auf diese schockierenden Zahlen?
„Jene Länder, die ein Rauchverbot eingeführt haben, haben untersucht, welche positiven Effekte es hatte“, erklärt Studienautor Florian Stigler (Med Uni Graz). Diese Zahlen wurden in großen Meta-Analysen zusammengefasst – und nun von den Experten auf Österreich umgelegt. Aus den internationalen Erfahrungen ergaben sich diese Erkenntnisse: Pro Jahr hätten bei Erwachsenen mehr als 30.500 Aufenthalte im Spital verhindert werden können, 1500 bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre. Das hätte nicht nur Vorteile für die persönliche Gesundheit gebracht, sondern auch Kosten verhindert, denn: Das Teuerste im Gesundheitssystem sind Behandlungen im Krankenhaus. Eine Woche ist es nun her, dass das Rauchverbot nicht in Kraft getreten ist – allein in dieser Zeit habe die Aufhebung 623 Spitalsaufnahmen verursacht, sagt Stigler.
„Wir waren selbst überrascht, wie viele Erkrankungen in Österreich durch eine rauchfreie Gastronomie vermeidbar wären“, sagt Waltraud Posch, Suchtexpertin bei Vivid. Wer genau vom Rauchverbot profitiert hätte: Raucher, denen das Aufhören leichter gefallen wäre; Jugendliche, die seltener mit dem Rauchen begonnen hätten; Menschen, die Passivrauch ausgesetzt sind – denn durch ein Rauchverbot würde sich die soziale Norm verändern und Eltern würden z. B. zu Hause nicht mehr in Anwesenheit von Kindern rauchen.