Kleine Zeitung Kaernten

In einem Spiel ist auch Salzburg zu besiegen

Sturm will heute Meister Salzburg im Finale des ÖFB-Cups entthronen. Was für die Grazer spricht und warum für Trainer Heiko Vogel mit dem Titel Veränderun­gen anstehen würden.

- Von Peter Klimkeit und Michael Lorber Die

Ein volles Wörthersee-Stadion in Klagenfurt, in dem mit Sturm und Salzburg die beiden aktuell besten Mannschaft­en Österreich­s gegeneinan­der antreten – mehr kann man sich für ein Finale im ÖFBCup nicht wünschen. Warum es heute heiß hergehen wird:

Die Ausgangsla­ge: In diesem drei Duelle

Jahr

hat

Salzburg klar für sich entschiede­n (5:0, 4:2, 4:1). Allerdings ist Sturm neben dem LASK die einzige Mannschaft Österreich­s, die Salzburg in dieser Saison besiegen konnte (1:0). „Bei den Niederlage­n im Frühjahr sind wir jedes Mal 1:0 in Führung gegangen. Auf eine ganze Saison gesehen ist Salzburg übermächti­g. Aber sie sind in jedem einzelnen Spiel von uns zu schlagen“, sagt Trainer Heiko Vogel.

Die Gegensätze: Die Philosophi­e der beiden Klubs könnte unterschie­dlicher nicht sein. Auf der einen Seite die Grazer, die es dank intelligen­tem Management geschafft haben, sich mit dem vierthöchs­ten Budget als zweite Kraft in Österreich zu etablieren. Die Salzburger haben nicht nur das meiste Geld, sondern setzen es seit ein paar Jahren auch perfekt ein. Vier Doubles in Folge sprechen Bände. Die Erfahrunge­n im Europa- cup sind für die Mozartstäd­ter unbezahlba­r.

Erfahrung: Salzburg verzichtet im ÖFB-Cup auf Kapitän Alexander Walke (34) und baut stattdesse­n auf Torhüter Cican Stankovic (25). Dazu fällt Andreas Ulmer (32) verletzung­sbedingt aus. So könnte die heutige Startelf der Salzburger im Schnitt um rund zweieinhal­b Jahre jünger sein als jene der Grazer. Dennoch haben alle Akteure der Mozartstäd­ter schon (zumindest einen) Titel gewonnen. Bei Sturm stehen heute mit Thomas Schrammel, Christian Schulz, Fabian Koch, James Jeggo, Stefan Hierländer, Philipp Huspek und Jakob Jantscher sieben Spieler im Kader, die im Profiberei­ch Titelträge­r waren. Heiko Vogel gewann mit Basel das Double.

Mit dem Cupsieg mit Sturm würde der Deutsche nach Ivica Osim und Franco Foda der erst dritte Coach sein, der mit den

Grazern einen Pokal gewinnt.

Die Stimmung: Salzburg war es in der Europa League gewohnt, vor großen Kulissen zu spielen. Beim bitteren Aus im Halbfinale gegen Marseille war Heiko Vogel einer der 29.520 Zuseher: „Das war toll, aber von der Stimmung war das nicht einmal annähernd so wie bei unseren Spielen mit rund 15.000 gegen Rapid. Mit diesem Lärm-

pegel unserer Fans kann es niemand aufnehmen. Das ist wie ein 12., 13. und 14. Mann für uns.“

Der Wetteinsat­z: Gefragt, ob Heiko Vogel sich (wie Franco Foda nach dem Meistertit­el 2011) bei einem Cuptitel eine Glatze schneiden lassen würde, antwortete er in der Vorwoche, dass er sich nur die Haare schwarz färben lassen würde. „Das war im Nachhinein ein Schuss ins Schwarze“, sagt der Sturm-Trainer lachend und kopfschütt­elnd zugleich. „Meine Frau war schockiert und hätte die Glatze besser gefunden. Es kann sein, dass ich mit dieser Frisur bald wieder single bin, weil das ein Scheidungs­grund sein könnte“, legt er schmunzeln­d nach. „Vielleicht lasse ich sie schwarz färben und dann eine Glatze rasieren, das wäre eine charmante Lösung. Bei mir wächst ja ohnehin nicht mehr so viel, da fällt das gar nicht so auf.“Kurzfristi­g wäre er aber ein echter Schwarzer.

Der Glücksbrin­ger: Apropos, Heiko Vogels Gattin wird heute in Klagenfurt im Stadion sitzen. Mit ihrer Anwesenhei­t ist die Mannschaft im Cup ungeschlag­en. Bereits beim Cup-Halbfinala­ufstieg gegen Rapid drückte die weiter in Deutschlan­d lebende Frau live die Daumen.

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Sturms Peter Zulj (in schwarz-weiß) und Salzburgs Hannes Wolf (am Ball) kämpfen heute um diesen Cup-Pokal
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GEPA Heiko Vogel würde sich bei einem Sieg die Haare schwarz färben

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