Mini-Ambulatorien in ihrer Existenz bedroht
Vertrag der Mini-Ambulatorien läuft bis Ende September. Findet sich kein Arzt, ist deren Existenz bedroht.
Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Angst, Sprachentwicklung, ADHS, Depressionen – das Spektrum an psychischen Problemen bei Kinder und Jugendlichen ist groß. Um genau dieser Zielgruppe – Klienten zwischen dem Säuglingsalter und 17 Jahren – helfen zu können, wurde 2005 das Mini-Ambulatorium in Wolfberg eröffnet, 2007 folgte St. Veit nach. Inzwischen gibt es Außenstellen in Klagenfurt und Völkermarkt. „Wir haben ein interdisziplinäres Team aus klinischen Gesundheitspsychologen, Ergotherapeuten, Logopäden, Rechentherapeuten und mehr“, sagt Tanja Bleis, Bereichsleiterin der Ambulatorien.
Das kostenlose Angebot wird gut angenommen, rund 1200 Kinder wurden im Vorjahr betreut. „Wobei man bedenken muss, dass viele Kinder öfters zu uns kommen, teils für verschiedene Behandlungen.“Doch nun ist die Existenz der Ambulatorien bedroht.
Land
und
die
haben das Sozialversiche- Kinder werden in Einzel- oder Gruppensitzungen betreut
rungsträger den Zuschuss in Höhe von rund 900.000 Euro beschlossen. Jetzt wird es langsam eng für den Betreiber pro mente, denn an eine Vertragsverlängerung ist eine Bedingung geknüpft: Ärztliche Versorgung soll gewährleistet werden – im Idealfall ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Wir wollen eine therapeutische Versorgung für Minderjährige anbieten. Das setzt für den Betrieb aber auch voraus, dass ärztliches Personal gegeben ist. Daher ist der Vertrag so aufgesetzt und auch die Tarife richten sich danach“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner, Referentin für Gesundheit und Krankenanstalten. Die Frist, einen Facharzt zu finden, läuft noch bis Ende September. „Im Moment haben uns die Betreiber noch kein Lösungsszenario vorgelegt“, so Prettner. „Wir wissen, dass es schwierig ist, da es sich um ein Mangelfach handelt, darum haben wir auch zusätzliche Ausbildungsstellen iniziiert“, sagt Prettner. Laut Bleis sei dies keine Hilfe, da es sechs Jahre dauere, die Ausbildung abzuschließen. Auch Johann Lintner, Direktor der Kärntner GKK verweist auf die Verträge: „Wir haben immer darauf gedrängt, dass es eine fachärztliche Versorgung gibt. Möglicherweise gibt es nicht genügend Ausgebildete, es ist aber auch ein bisschen der Eindruck entstanden, dass die Betreiber sich nicht rechtzeitig darum gekümmert haben.“In einer Sache sind sich die Parteien einig: Die MiniAmbulatorien sollen erhalten bleiben. Prettner baut jedoch vor: „Wenn der Vertrag bis 30. September nicht erfüllbar ist, brauchen wir einen Plan B, um sicherzustellen, dass die Leistungen aufrecht bleiben.“