Kommt die „Heizungwende“?
Die zuständigen Bundesminister Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Norbert Hofer (FPÖ) haben den ersten Entwurf der Klima- und Energiestrategie vorgelegt. Dafür gab es viel Kritik, die weitere Diskussion wird das Frühjahr dominieren. Auch wenn die Strategie noch um einiges konkreter werden muss, finde ich: Die Richtung stimmt. Die Themen Verkehr und Wärme sind die großen Stellschrauben, wo wir mit Änderungen im Verhalten und technologischen Entwicklungen viel erreichen können. Dort, wo jede/r etwas tun kann – im Bereich Raumwärme und Warmwasserbereitung –, gibt es recht konkrete Ankündigungen. Und das ist gut so. Das langsame Ende des fossilen Zeitalters und damit der Ölheizung war seit Jahren absehbar. Wer sich darüber heute noch aufregt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Treffsichere Förderungen und Anreize werden den Umstieg erleichtern, Konsumenten profitieren dann dauerhaft von niedrigeren Heizkosten als mit Heizöl.
Man muss sich nur vor Augen halten, dass die „Sanierungsrate“bei alten Heizungen in Österreich seit Jahren unter 1 Prozent (!) liegt. Nötig wären ca. 3, damit die Anlagen in unseren Haushalten einigermaßen auf dem letzten Stand der Technik (und des Energiesparens) sind. Förderungen und treffsichere Anreize sind auch ein Kommunikationsinstrument dafür, was einer Gesellschaft wichtig ist. Hier wird es zu Umbrüchen kommen. Wovor ich warne, ist eine einseitige Ausrichtung auf die Wärmedämmung von Außenfassaden (die oft wieder mit Produkten umgesetzt wird, die auf Erdöl basieren …). Meist ist z. B. mit einer Erneuerung des Heizsystems und der Dämmung der obersten Geschoßdecke schon ein Großteil der Effekte möglich. Bleibt noch ein Stadtbildargument: Nicht jede Fassade wird mit einer Dämmung hübscher.
W ir haben hier auch eine Standortchance! In Mitteleuropa, gerade im deutschsprachigen Raum, gibt es innovative Hersteller. Heizungsund Brauchwasserwärmepumpen, aber auch „smarten“Produkten, die gerade in Entwicklung sind, wird die Zukunft gehören. In den nächsten Jahren werden wir so hoffentlich beginnen können, den „Sanierungsstau“abzubauen.
Die Themen Verkehr und Wärme sind die großen Stellschrauben, wo wir mit Änderungen im Verhalten viel erreichen können.