Der Flughafen hat ein Problem
Die Verlagerung des Klagenfurter Messegeländes in Flughafennähe wurde bereits vor 30 Jahren inbrünstig diskutiert, mit klarem Ergebnis: Die Messe bleibt, wo sie ist – in zentraler Lage. Mit dem Kauf des Flughafens durch Immobilienentwickler Franz Peter Orasch wird das Thema erneut aufgewärmt.
Visionen sind für die Entwicklung jeder Stadt wichtig. Ebenso solide Fundamente – etwa in der Finanzierung. Da helfen ein paar Eckdaten bei der Orientierung: 35.000 Quadratmeter Hallenfläche müssten geschleift und neu errichtet werden. Dazu kämen Kosten für Gründe, Zufahrtsstraßen, 2000 Parkplätze und Veranstaltungsräume. Experten rechnen mit 150 bis 200 Millionen Euro Gesamtkosten, bei einem Jahresumsatz (!) der Messe von acht Millionen Euro.
Auf der Gegenseite der Bilanz stünden zehn Hektar beste Innenstadtlage, ein Leckerbissen für Immobilienentwickler. Mit einem Haken: Es ist die Heimstätte einer solide aufgestellten Messe-Gesellschaft, die stets in die Infrastruktur investierte.
A nders der Flughafen, der Verluste einfliegt und dringend eines soliden Fundaments für die langfristige Sicherung seines Überlebens bedarf. Um mehr Fluggesellschaften nach Klagenfurt zu lotsen, sind Immobiliencoups wohl zu wenig. Denn nicht die Messe, sondern der Flughafen hat ein Problem.