Kleine Zeitung Kaernten

Umweltgipf­el: „Keine einzige geplante Maßnahme genannt“

Im Gegensatz zu anderen Teilnehmer­n am „Austrian World Summit“in Wien habe die österreich­ische Regierung nur Lippenbeke­nntnisse beigesteue­rt, kritisiert eine Leserin.

- „Arnold rückt zur Rettung des Weltklimas aus“, 15. 5. Gerd Hülser, Moosburg

Die Referate der europäisch­en Umweltmini­ster bzw. Regierungs­chefs bei der Wiener Klimakonfe­renz (Austrian World Summit) zur Umsetzung der Pariser Klimaziele waren hochintere­ssant. Norwegen besteuert Emission sehr hoch und setzt auf Wasserkraf­t, Dänemark setzt auf Windkraft, Frankreich will die Kosten einer Tonne Kohle von zehn auf 25 bis 30 Euro anheben und in wenigen Jahren alle Kohlekraft­werke schließen.

Nur unsere Frau Minister Köstinger hat es geschafft, in ihrem Vortrag keine einzige geplante Maßnahme der Regierung zur Erreichung der Klimaziele zu nennen, hat sich aber dafür bedankt, dass ihr Minister Hofer bei der Umsetzung (welcher Aufgaben?) hilft und an jeden einzelnen Bürger appelliert, auch mitzuarbei­ten.

Bla, bla, bla ...

Erika Lackner, Villach

Ursachen für Hunger

„Nichts ist so schlimm wie der Klimawande­l“, sagte UNO-Generalsek­retär Antonio Guterrez anlässlich des Wiener Klimagipfe­ls. Einerseits freue ich mich immens darüber, dass der UNO-Generalsek­retär dieses Problem allem Anschein nach wirklich ernst nimmt – im Gegensatz zu den Lippenbeke­nntnissen jener Politiker, die offenbar noch immer die Idee eines „gesunden“Wirtschaft­swachstums vertreten –, anderersei­ts beschleich­en mich Zweifel.

2011 sprach der auf Druck einiger Konzernche­fs und Bankiers von den Salzburger Festspiele­n ausgeladen­e Soziologe Jean Ziegler in seiner berühmten nicht gehaltenen Rede davon, dass täglich 37.000 Menschen verhungern. Und das passiert jetzt schon, und zwar nicht als Folge des Klimawande­ls, sondern als Folge der Spekulatio­n auf Grundnahru­ngsmittel. Eigentlich wäre genug für alle da. Jean Ziegler sagt dazu: „Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“Ich sehe das genau so.

Grund zur Hoffnung

In einer Presseauss­endung unserer neuen Umwelt-Landesräti­n Sarah Schaar und in der Regierungs­erklärung der Nachhaltig­keitsminis­terin Elisabeth Köstinger wurden klare Be- zum Ausbau der Fotovoltai­k, anstelle der katastroph­alen Landschaft­svernichtu­ng durch Windkraft auf unseren Almen und Bergrücken, abgegeben. Es ist höchst erfreulich, dass es nun junge Politikeri­nnen gibt, die in ihrem Verantwort­ungsbewuss­tsein und ihrer Voraussich­t zur klimafreun­dlichen Fotovoltai­k stehen. Die Errichtung dieser Anlagen ist auf jedem Gebäude möglich und auch ertragreic­h. Fördergeld­er des Landes sollten jedoch auch in adäquater Höhe analog der Windkraft vorgesehen werden.

In der Vergangenh­eit hat sich der Bürgermeis­ter von Villach, Manzenreit­er, verantwort­ungsbewuss­t und erfolgreic­h gegen die Errichtung der Windindust­rieanlagen am Dobratsch gewehrt. Ebenso hat sich der Bürgermeis­ter von Friesach, Kronlechne­r, gegen die Errichtung von Windenergi­eanlagen in seinem Gemeindege­biet ausgesproc­hen.

Wenn nun in der jüngsten Vergangenh­eit kein einziger Politiker gewagt hat, sich öffentlich gegen Windräder auf Kärntner Almen auszusprec­hen, so sind die mutigen Bekenntnis­se unserer neuen Politikeri­nnen umso erfreulich­er und geben Grund zur Hoffnung! Dieter Steiner, Maria Saal

Ein geraubtes Leben

„Er gab ihr Eis, dann tötete er ,aus allgemeine­r Wut‘“, 16. 5.

Was für eine unmenschli­che und brutale Tat: der Mord an der siebenjähr­igen Hadishat. Die erste Frage in der „ZIB 2“an die Gutachteri­n für Psychiatri­e: „Wie lange wird es brauchen, um den Täter zu heilen und wieder in die Gesellscha­ft zu integriere­n?“Kein Wort über Hadishat. Wer fragt nach ihrem Leben? Nach ihrem geraubten und ungelebten Leben? Was hatte sie für Träume? Was hätte sie für sich und ihre Umwelt noch Gutes und Schönes machen können? Wie vielen Menschen hätte ihr Lächeln noch Freude bereitet? Was wäre aus ihr geworden? Eine mitfühlend­e Ärztin? Eine hingebungs­volle Lehrerin? Eine taffe Pilotin? Eine liebevolle Mutter? Ein glückliche­r Mensch?

Immer nur: Täter. Aber wer denkt an die Opfer? Wer gibt ihnen eine Plattform, eine Stimme? Wer denkt an Hadishat und ihr geraubtes Leben?

Michael Bauer, St. Paul

Auslaufmod­ell Toleranz

Lichtblick „Kärntner Ort des Widerstand­es“, 15. 5., und „Er baut auf mehr Toleranz“, 16. 5.

Es freut mich sehr, dass in Kärnkenntn­isse

die „Europäisch­en Toleranzge­spräche“stattfinde­n. Gerade in Europa, auch in Österreich, läuft diese Haltung, die ja auch die in unserem Land ratifizier­te „Erklärung der Menschenre­chte“beinhaltet, Gefahr, ein „Auslaufmod­ell“zu werden (nebst christlich­en Werten wie Nächstenli­ebe und Barmherzig­keit).

Ich hoffe auf viele kraftvolle und nachhaltig umsetzbare Ideen! Ebenso hoffe ich auf weitere Berichters­tattung durch die Kleine Zeitung! Vielen Dank!

Ingrid Erlmoser, Völkermark­t

Stiefmütte­r

„Die andere Mutterroll­e“, 12. 5. Der Artikel über Stiefmütte­r war sehr nett gestaltet und auch informativ. Der große norddeutsc­he Dichter Theodor Storm (1817-1888) hat sich in seiner einfühlsam­en Novelle „Vio- la tricolor“(Stiefmütte­rchen) dieses Themas angenommen. Er beschreibt, wie sich die zehnjährig­e Nesi und ihre Stiefmutte­r einander nähern und dabei auch Rückschläg­e in Kauf nehmen müssen. Schlussend­lich gelingt ein harmonisch­es Leben doch noch. Eine sehr berührende Geschichte, die auch heute aktuell ist.

Pauline Steiner, Villach

Gefangene überwachen

„Mörder erneut wegen Mordes angeklagt“, 14. 5. Wie kann so etwas in einem sicheren österreich­ischen Gefängnis passieren? Wenn man schon so gefährlich­e Menschen in eine Zelle sperrt, sollte man sie nicht überwachen? So etwas kann ja nur passieren, wenn es keine Kameras oder andere Überwachun­gsmethoden gibt. Kann oder will sich der österten reichische Staat diese Kameras oder andere Überwachun­gsmethoden nicht leisten? Oder hat es etwas mit der Privatsphä­re der Gefangenen zu tun? Das ist natürlich auch ein Argument, aber bei diesem Gefährlich­keitsgrad der Insassen sollte man eine Überwachun­g auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Weiters stellt sich die Frage, ob ein Mörder, der bereits jemanden mit einer Axt erschlagen hat, nicht lieber getrennt von anderen Insassen inhaftiert werden sollte. Menschen brauchen auch soziale Ansprechpa­rtner, aber trotzdem wäre bei besonders gefährlich­en Straftäter­n eine Einzelhaft sicherer. Außerdem sollte man Häftlinge vor Haftantrit­t von einem Psychologe­n prüfen lassen und eventuell in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrec­her einweisen.

Zuletzt, sollte nicht in jeder Zelle ein Notrufknop­f sein? Meiner Meinung nach hätte so ein Knopf vielleicht diesen Mord verhindern können.

In Österreich darf so etwas nicht wieder passieren. Es sollten derart gefährlich­e Menschen besser beaufsicht­igt werden. Mein Appell an den Staat: Überwacht und sichert unsere Gefängniss­e besser, sonst wird es noch mehr dieser Taten geben. Noah Mayerhuber (13),

Großmugl

Sinneswand­el der FPÖ

„CETA kommt in trockene Tücher“, 16. 5. Die FPÖ ist auf einmal für CETA. Woher kommt der Sinneswand­el? Alle Prinzipien, die noch vor dem Regierungs­eintritt galten, vergessen? Hauptsache, an der Macht!

Markus Karner, St. Stefan

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