Es war einmal ein Gitarrenriff
Die Arctic Monkeys verabschieden sich von der Rockmusik.
IStrokes“, just wanted to be one of The
singt Frontman Alex Turner zu Beginn des neuen Albums der Arctic Monkeys: „Tranquility Base Hotel + Casino“. Denn es waren die Strokes, die den 32-Jährigen vor 16 Jahren zur Gründung seiner eigenen Rockband inspirierten, nachdem er als Jugendlicher eine Gitarre unter seinem Weihnachtsbaum in Sheffield vorgefunden hatte.
Mit gitarrelastigem Sound katapultierten sich die vier Newcomer dann auch alsbald an die Spitze der Charts. Mit ihrem Debütalbum „Whatever People Say I Am That’s What I’m Not“gelang ihnen 2006 ein Rekord in den britischen Charts: Es verkaufte sich in der ersten Woche öfter als jemals ein Debütalbum zuvor. „AM“, die letzte Platte, ging weltweit rund fünf Millionen Mal über den Verkaufstisch.
Den Musikern ist es gelungen, sich in mehr als zehn Bandjahren immer wieder neu zu kreieren. Wandlungsfähig präsentieren sich die Engländer nun auch auf ihrem sechsten Silberling „Tranquility Base Hotel + Casino“. Turner, der zu seinem 30. Geburtstag einen Steinway-Flügel geschenkt bekam, hat das Tempo heruntergeschraubt und das Markenzeichen seiner Band – donnernde Gitarrenriffs und derbe Drums – gegen sanftere Pianoklänge und melodiösen Gesang ausgetauscht.
Das Ergebnis: Weniger Rock, stattdessen gibt es edelgediegene Arrangements, die um Synthesizer und ein Vibraphon ergänzt werden. Britische Medien beschrieben das Album als loungig und jazz-inspiriert. Refrains, die sofort hängen bleiben, sucht man allerdings vergeblich. Manch einer muss vielleicht ein zweites Mal hinhören, um sich in den neuen Stil der Rockband zu verlieben. Dann aber entwickelt sich aus der Verliebtheit echte Liebe. CD-TIPP. Arctic Monkeys. Tranquility Base Hotel + Casino. Domino Records.