Kleine Zeitung Kaernten

Blockchain zieht

Bei Govtech Pioneers befeuerten Start-ups die Digitalisi­erung in der Verwaltung. Die Kärntner Gründer von Pioneers verkaufen ihr Unternehme­n an startup300.

- Schlechte Stimmung. Von Adolf Winkler Pioneers-Verkauf.

Die Wiener Börse hat gestern mit einem Minus geschlosse­n, der ATX gab um 0,93 Prozent nach. Belastend wirkten Daten

zur Unternehme­nsstimmung im Euroraum.

Auf der Plattform Citizen Lab reden Bürger in Den Haag über lokale Projekte mit. Auf Civocracy mischen sich Bürger zur Stadtentwi­cklung von Nizza ein. Bei Bulbshare teilen 14- bis 18-Jährige in London ihre Erfahrunge­n mit Gesundheit­seinrichtu­ngen mit. Eine „neue Ära der Transparen­z und Demokratie durch Digitalisi­erung und Abstimmung­en per Blockchain“sieht Alex Jupiter von Democracy Earth. 24 Startups matchten sich am Mittwoch in Wien mit ihren Lösungen für digitale Verwaltung beim erstmalige­n „Govtech Pioneers“.

Auch die EU-Kommission forciert Blockchain, das bisher vor allem bei Banken und Kryptowähr­ungen verwendet wird, in der Verwaltung. Bei Blockchain werden Daten nicht zentral, sondern verschlüss­elt im Internet verteilt, was sie transparen­ter rückverfol­gbar macht. Im April sind 21 Länder der European Blockchain Partnershi­p beigetrete­n, berichtete Peteris Zigalvis von der EU-Kommission. Bereits im März hat man sich eine European Blockchain Strategy zurechtgel­egt, die auch eine Beobachtun­gsstelle für Blockchain­s vorsieht. Ab 2019 wolle man dezentrale Anwendunge­n für Regierunge­n und Regionen launchen, so Zigalvis.

Digitalisi­erungsmini­sterin Margarete Schramböck bekräftigt­e Juni als Termin für den Launch der mobilen Bürgerplat­tform oesterreic­h.gv.at als App. „Sie wird nicht gleich superperfe­kt sein, aber bereits mit zahlreiche­n Anwendunge­n angereiche­rt, wie den Zugängen zu den Sozialvers­icherungen.“Man setze auf „Action Learning“, so habe man im Bundesrech­enzentrum einen Projektrau­m für rasches Prototypin­g für digitale Behördenlö­sungen eingericht­et. In jedem Ministeriu­m sei ein Chief Digital Officer installier­t.

Das eigentlich­e zweitägige Pioneers-Festival startet heute mit 2500 Teilnehmer­n und 550 Start-ups aus aller Welt in der Hofburg. Für Gesprächss­toff sorgt am Rande der aktuelle Eigentümer­wechsel. Die beiden Kärntner Gründer Andreas Tschas und Jürgen Furian haben ihr Unternehme­n JFDI GmbH, das hinter der Marke Pioneers steht, an das Investoren­netzwerk startup300 AG verkauft. Der Kaufpreis in Höhe eines mittleren einstellig­en Millionenb­etrages wurde zum Teil cash und zum Teil mit Aktien an startup300 geleistet.

Das Netzwerk startup300 wurde von Michael Eisler und Bernhard Lehner gegründet. Als einer von 125 Aktionären mit an Bord ist Michael Altrichter, den man aus „2 Minuten 2 Millionen“kennt. Mit der „factory300“betreibt man einen Start-up-Campus in Linz und ist an 40 Start-ups beteiligt.

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