Wachsames drittes Auge
Für einige Datenschützer sind sie nach wie vor ein rotes Tuch. Für Anwender wie Schaffner – offiziell Zugbegleiter genannt – bei den ÖBB, für Polizisten oder andere im Sicherheitsbereich tätige Personen, sind Bodycams (am Körper getragene Kameras) im Kommen.
Bei den ÖBB bereits ab 1. Juni offiziell, bei der Polizei noch in der Beobachtungsund Testphase, allerdings mit der Zielorientierung „Go“. Erste Erfahrungen von Körperkameraträgern zeigen, dass aggressive Gegenüber schon einen Gang zurückschalten, wenn sie sich auf dem Frontdisplay der Kameras selbst sehen – sozusagen Aug in Aug mit dem eigenen Ich.
Eine deutliche Zunahme von Gewaltbereitschaft gegenüber allem und jedem sowie das Fehlen eines Mindestmaßes an Benehmen und Einsicht zur Ordnung machen auch in Kärnten ein Handeln notwendig. ntsprechende rechtliche Rahmenbedingungen für die Verwendung von Körperkameras sollten selbstverständlich sein. Oft genügt ja schon alleine die Ankündigung „Achtung, Kamera läuft“, um Einsicht und Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen.
Damit kann das „dritte Auge“schon im Vorfeld vieles verhindern, was sonst direkt in Polizeigewahrsam und später auf dem Richtertisch landen kann.
Das Display ist auf den Angreifer gerichtet. Es wirkt wie ein Spiegel. Er sieht sich. Das führt oft schon zur Deeskalation.
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