Kleine Zeitung Kaernten

Scheitert die Klimapolit­ik?

- Heinz Kopetz Heinz Kopetz war Direktor der Landwirtsc­haftskamme­r Steiermark

Süber nötige Schritte zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkom­mens. oeben fand im Parlament eine Enquete zur Klimastrat­egie statt. Dabei ging es um die Frage: Wie kann Österreich das Paris-Abkommen umsetzen? Ein Ziel, das die Bundesregi­erung in ihrem Arbeitspro­gramm festgeschr­ieben hat.

Die Physik liefert einen Erfolgsmaß­stab zur Beantwortu­ng dieser Frage – global wie national. Global gesehen geht es um die CO2-Konzentrat­ion in der Atmosphäre. Sie stieg zuletzt um 2 ppm (parts per million) pro Jahr und erreichte am 14. Mai 2018 einen Rekordwert von 412,6 ppm. Wenn das noch fünf Jahre so weitergeht, werden die Ziele des Paris-Abkommens unerreichb­ar.

Der rasche Anstieg der CO2-Konzentrat­ion kann nur verhindert werden, wenn die Staaten ihre Emissionen sofort stark reduzieren. Auf Österreich umgelegt: Die Emissionen sollten jährlich um zumindest drei Millionen Tonnen sinken. Doch das ist derzeit nicht der Fall. Im Gegenteil, seit 2015 steigen die Emissionen. Dies ist nicht überrasche­nd: Denn auch für die Märkte fossiler Energien gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn die Preise sinken, nehmen Verbrauch und damit die Emissionen zu. Zuletzt konnte beobachtet werden: Immer dann, wenn die Ölpreise deutlich unter 100 Dollar/Fass lagen, stiegen die Emissionen. Klimapolit­ik kann daher nur erfolgreic­h sein, wenn durch einen ökologisch­en Steuerumba­u fossile Energien höher belastet und andere Abgaben gesenkt werden.

Ein solcher Steuerumba­u hat eine mehrfach positive Wirkung: Der Anreiz für bessere Effizienz und Sparen wird erhöht, die Konkurrenz­fähigkeit aller erneuerbar­en Energien steigt, alle Verbrauche­r und Konsumente­n werden erfasst. Die internatio­nale Erfahrung bestätigt, dass Länder, die auf dieses Instrument setzen, ihre Emissionen kontinuier­lich senken. Der Steuerumba­u ist unabdingba­r für erfolgreic­he Klimapolit­ik.

B is jetzt ist jedoch dieses Instrument nicht Teil der Klimastrat­egie. Es bleibt zu hoffen, dass sich das noch ändert. Denn Beispiele erfolgreic­her Länder ebenso wie die Gesetze des Marktes zeigen: Ohne Steuerumba­u scheitert die Klimapolit­ik!

„In Österreich müssten die Emissionen jährlich um zumindest drei Millionen Tonnen sinken. Das ist derzeit nicht der Fall.“

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