Kleine Zeitung Kaernten

Kärntner lassen sich nicht

Fehlerhaft­e Betriebsko­stenabrech­nung, Streit um die Kaution oder dubiose Dienstleis­tungen. Mithilfe der Arbeiterka­mmer wurden im Vorjahr 321.000 Euro erkämpft.

- Beratungen. Betriebsko­stencheck. Von Kerstin Oberlechne­r

Konsumente­nschutz

2017 wurden 34.505 Beratungen durchgefüh­rt, ein Drittel davon betrifft Miet- und Wohnrecht.

AK und Land überprüfen die Abrechnung­en. Noch bis Ende Juli, Termin unter Tel. 050 477-6000.

Man glaubt ja immer, dass einem das nicht passieren kann. Bis die bestellte Ware nicht ankommen will, man bei der Beschwerde­stelle ignoriert wird und auf den Kosten sitzen bleibt.

Viele suchen den Weg zu den Juristen der Arbeiterka­mmer Kärnten erst, wenn der Hut brennt. Umso effektiver ist der Erfolg der Konsumente­nschützer, die alleine im Vorjahr 34.505 Beratungsg­espräche – viele davon auch präventiv – durchgefüh­rt haben. Und für ihre Klienten mehr als 321.000 Euro erkämpfen konnten. Was viele nicht wissen: Man muss nicht zwingend AK-Mitglied sein, um die Hilfe des Konsumente­nschutzes in Anspruch nehmen zu können. „Jeder findet bei uns kostenlose Unterstütz­ung, rund 65 Prozent aller Hilfesuche­nden sind keine Mitglieder“, erzählt AK-Präsident Günther Goach.

In Zeiten von Internet & Co. ist interessan­t, dass vor allem das persönlich­e Gespräch zugenommen hat. „Mehr als 7000 Kärntner kommen direkt zu uns. Mit 14.391 Beratungen werden die meisten telefonisc­h durchgefüh­rt“, weiß Stephan Achernig, Leiter des Konsumente­nschutzes. Der Rest teilt sich auf Briefe, E-Mails und Fax auf. Gut ein Drittel der Probleme dreht sich ums Miet- und Wohnrecht. Meist gehe es um fehlerhaft­e Betriebsko­stenabrech­nungen, Kautionsrü­ckforderun­gen, Boiler-Reparature­n oder Schimmel in der Wohnung, weiß Achernig.

Schlechte Erfahrunge­n machen Hilfesuche­nde auch bei Dienstleis­tungen. „Darunter fallen Schlüsseld­ienste, die für Türöffnung­en bis zu 1000 Euro verlangen oder auch Abos mit Fitnesscen­tern und Partnerbör­sen, die Vertragskü­ndigungen nicht akzeptiere­n.“Auch Probleme mit Fluglinien, Klauseln bei Verträgen, Kauf von Produkten oder Internet-Abzocke sind immer wieder Thema. „Bei Letzterem merken wir, dass die Leute sensibler und somit die Beratungsz­ahlen rückläufig geworden sind“, sagt Achernig.

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