Hoch hinaus auf luftigen Steigen
Klettersteige sind die neuen Tennisplätze der Freizeitgesellschaft: Damit aus Spaß nicht Ernst wird, darf der Respekt nicht fehlen.
Früher ging man Tennis spielen, heute locken Eisenwege in die Berge. Dabei wird die Natur des Klettersteig-Gehens jedoch oft unterschätzt. So geschehen am neuen Schlossberg-Klettersteig in Griffen – dort holte man allein in den ersten Tagen nach Eröffnung drei Leute aus der Wand. Allesamt hatten die Schwierigkeiten unterschätzt.
Und erst am 19. Mai ereignete sich ein tragischer Unfall am Fallbach-Klettersteig in Malta, bei dem ein 24-jähriger Student, der nicht eingehängt war, in den Tod stürzte. Laut Bergführer Christoph Gruber von „Alpsolution“ist es äußerst wichtig, dass man sich mit der Ausrüstung vertraut macht: „Ein genormtes Klettersteig-Set, ein Klettergurt sowie ein Kletterhelm, Handschuhe und robustes Schuhwerk gehören zur Ausrüstung.“Besonders sorgsam sollte man beim Sichern vorgehen: Die Karabiner des Klettersteig-Sets müssen immer eingehängt sein. „Nie beide Karabiner aushängen, sie dürfen nur abwechselnd aus und wieder eingehängt werden. Hängt man beide aus, kann ein tödlicher Sturz die Folge sein“,
sagt Bergführer Gruber. Wichtig auch: Abstände zu anderen Bergsteigern einhalten. Jeder Anfänger sollte sich über die Schwierigkeiten Gedanken machen: „Leicht starten“, gibt Gruber einen Tipp. Also mit A beginnen und dann steigern. Für den schwersten Klettersteig Kärntens, den in Griffen, gibt Erbauer Christian Grübler auch einen Tipp ab: „Wichtig ist, dass man Oberarmkraft hat.“Eine Bandschlinge (mit der man sich auskennen muss) sollte zum Ausrasten mitgeführt werden. Grübler bietet auf Anfrage auch Kletterkurse an (Telefon: 043 52/ 30 503).
Nie beide Karabiner aushängen, sie dürfen nur abwechselnd ausund wieder eingehängt werden.
Christoph Gruber