„Die E-Mobilität kommt am Massenmarkt an“
Bernd Neuner entwickelt bei der Kelag das Geschäftsfeld Elektromobilität – und sieht gute Zeiten kommen.
Die Kelag forciert die Elektromobilität schon seit Jahren – mit Autostrom, öffentlichen Ladesäulen, mit Ladeboxen für zu Hause. Dennoch haben E-Autos auf Kärntens Straßen Seltenheitswert. Wird die Wette auf die E-Mobilität sich jemals lohnen?
BERND NEUNER: Aus unserer Sicht ist das keine Wette oder Spekulation, sondern Fakt. Es steht außer Streit, dass die E-Mobilität zwischen 2020 und 2025 im Massenmarkt ankommen wird. Der Zug rollt also, könnte man sagen, und wenn man sich anschaut, was international an Investitionskapital in Produktion und Weiterentwicklung von E-Autos gesteckt wird, kann man davon ausgehen, dass der Markt sehr solide wird.
Wie sehen die Prognosen aus?
Schätzungen zufolge werde bis 2025 in Österreich eine halbe Million E-Autos fahren, 2030 dann schon eine ganze Million. Für diese Fahrzeuge möchten wir umfassende Lösungen anbieten – von der Stromversorgung über das Ladenetz bis hin zum Energiemanagementsystem zu Hause, wo ein Großteil der Ladevorgänge stattfinden wird.
Wird die Kelag vielleicht auch einmal selbst Autos verkaufen?
Wir denken in verschiedene Richtungen. Der Autohandel im Rahmen von Kooperationen wird sicher nicht unser Kerngeschäft, aber könnte ein Teil des Produktbündels rund um EMobilität werden. Wir wollen zum Full-Service-Dienstleister werden, der komplette Energiemanagementlösungen anbietet.
Wird sich etwas bei der Verrechnung nach Zeit bei den Kelag-Stromtankstellen ändern?
Dieses System müssen wir aus eichrechtlichen Gründen derzeit beibehalten, mittel- bis langfristig wird eine kombinierte Verrechnung nach Kilowattstunden und Ladezeit kommen. Wir müssen auch darauf achten, dass die Ladestationen nicht zu Dauerparkplätzen werden.