Die Geschichte des ewigen Fußball-Leids
Die Österreicher sind gegen die Deutschen stets die Zweiten. Cordoba war nur einer von zwei Siegen in der Nachkriegszeit.
schen Österreich und Deutschland ist aus rot-weiß-roter Perspektive daher eine Leidensgeschichte, die Nachkriegsbilanz mit zwei Siegen bei nicht weniger als 22 Niederlagen geradezu erschütternd. In der Zeit davor gab es hingegen einige Glanzlichter wie etwa die Kantersiege des Wunderteams 1931, als in Berlin ein 6:0 und in Wien ein 5:0-Erfolg bejubelt werden durfte.
Unentschieden 1992 in Nürnberg setzte es für Österreich hingegen nur noch Niederlagen, insgesamt waren es neun an der Zahl, einige schmerzhafte waren auch da- bei. So etwa eine 1:5-Pleite 1994 in Wien oder ein 2:6-Debakel 2002 in Leverkusen. Die Hoffnung starb nie, aber Deutschland blieb bis zum heutigen Tage unerreicht. Annäherungsversuche gab es einige, Österreich ist jedoch immer wieder abgeblitzt, manchmal wurde es unsanft zurückgewiesen. Die Heim-Europameisterschaft 2008 weckte große sportliche Begehrlichkeiten, doch das damals von Josef Hickersberger betreute Team konnte die Erwartungen nicht einmal im Ansatz erfüllen. Das direkte Duell mit Deutschland im Gruppenspiel ging zwar resultatmäßig ehrenvoll 0:1 verloren, die spielerische Distanz zum späteren Finalisten erreichte jedoch ein fast unerträgliches Ausmaß.
hingegen kam etwas Schwung ins ewig stotternde Getriebe, als unter Teamchef Marcel Koller ein grundlegendes Umdenken eingeleitet wurde. Diese Wandlung bekamen auch die Deutschen zu spüren. Machten sie in der Qualifikation für die EM 2012 mit einem 6:2 in Gelsenkirchen mit den Österreichern noch kurzen Prozess, sahen sie sich bald darauf mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert. Bisweilen musste zumindest bei den Spielen in Wien sogar das über Jahrzehnte gültige sprichwörtliche deutsche Fußballglück nachhelfen, damit Österreich bezwungen werden konnte. Im September 2012 wäre ein Unentschieden das Minimum dessen gewesen, was sich die Gastgeber verdient hätten, aber es sollte nicht sein. Das Match ging 1:2 verloren, nachdem Marko Arnautovic eine Topchance auf den Ausgleich ausgelassen hatte. Heute gibt es für Österreichs Team die nächste Chance.