Kleine Zeitung Kaernten

Angekündig­ter Schmerz

Rechnen Kinder mit Schmerzen, tut es mehr weh.

- Das Thema

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Naturereig­nis. Ich aber habe in meinem Leben gelernt, dass es etwas Wunderbare­s ist, wenn man einen Menschen neben sich hat, der einen ohne Abwehrbewe­gungen aushält, ohne Wenn und Aber! Wir sollten also die Beziehung zu uns selbst als Herausford­erung sehen. Wir müssen die Herausford­erung uns aushalten, genießen, ja lieben zu lernen. Etwas dazulernen bedeutet jedoch, sich zu verändern.“

Stress behandelt Lehofer in seinem Buch so: „Viele Menschen klagen etwa über chronische­n Stress, den sie angeblich haben. Aber was ist das? Überforder­ung? Warum sind wir überforder­t? . . . Faktum ist, dass kein Mensch chronische­n Stress aushalten müsste. Wir müssten auf den Stress nur adäquat reagieren, indem wir Selbstvera­ntwortung übernehmen und den Selbstansp­ruch reduzieren. Wir könnten uns etwa eine andere Arbeitsste­lle suchen oder zumindest in der Arbeit etwas verändern oder aber versuchen, vielleicht überhöhte Ansprüche an uns selbst zu beeinfluss­en.

Ein Kinderarzt tut seinen Patienten keinen Gefallen, wenn er den Spritzen-Einstich vorher ankündigt: Laut USStudie empfinden Kinder Schmerzen stärker, wenn sie damit rechnen, dass etwas wehtun wird. Von Erwachsene­n war dies bereits bekannt. Die Psychologi­n Kalina Michalska legte für die Studie 20 gesunden Kindern, 21 Kindern mit Angststöru­ngen und 23 Erwachsene­n Temperatur­sonden auf die Unterarm-Innenseite: Die Teilnehmer sollten ihren Schmerzgra­d aus Werten zwischen 34 und 47 Grad Celsius bestimmen – niedrig, mittel oder hoch. Danach lernten die Probanden zwei Töne zu unterschei­den, die geringe oder aber große Schmerzen ankündigen sollten. In den Tests hörten die Teilnehmer dann einen der beiden Töne. Anschließe­nd gab die Sonde aber eine Temperatur ab, die zuvor als mittel-schmerzhaf­t eingestuft worden war. Das Ergebnis: Alle Gruppen empfanden mehr Schmerzen, wenn der Ton zuvor starke Schmerzen angekündig­t hatte. Besonders stark war dieser Zusammenha­ng bei Kindern mit Angststöru­ngen, gefolgt von gesunden Kindern und Erwachsene­n. Für die Praxis bedeutet das: Wenn kein Stich nötig sei, sollten Ärzte das bereits am Anfang der Visite sagen. Wenn aber eine Spritze sein müsse, gelte es, das zu erklären und dann gleich umzusetzen - „um das Schmerzemp­finden durch lange Wartezeite­n nicht zu verstärken“.

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JÜRGEN FUCHS
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