Kleine Kugeln, mannsgroße Scheiben
Eine in sich ruhende Dynamik: Michael Kos lotet in seiner Werkgruppe mit dem Titel „Runde Sachen“die Vorgaben der Kreisform aus.
Seit je gilt der Kreis als die vollkommenste aller geometrischen Formen. In der Antike wies sich als Meister aus, wer mit freier Hand einen vollendeten Kreis zeichnen konnte. Am Kreis ist weder Anfang noch Ende, weder Richtung noch Orientierung zu sehen. So wird er zum Symbol für das Allerhöchste, das vollkommen und unangreifbar ist in seiner Grenzenlosigkeit. Der aus Villach stammende Künstler Michael Kos lotet in seiner Werkgruppe mit dem Titel „Runde Sachen“die Vorgaben der Kreisform aus. Von kleinen Kugeln bis zu mannsgroßen Scheiben.
Was dabei besticht, ist die formale Präzision und die perfekte Herausarbeitung des Eigenwerts und der Wirkung von Werkstoffen. Die reliefartig gefertigten, gewölbten Scheiben aus Polyester, Blech, Holz und Karton provozieren eine in sich ruhende Dynamik. Die eigenwillige Verbindung unterschiedlichster Materialien betont deren medialen Charakter. Besonders in den aus geschlichteten Kartonstreifen und Landkarten hergestellten Bildobjekten. Verdichtet wird das Runde noch in den „Surrogat“genannten Arbeiten, in denen das Runde ins Quadratische eingeschrieben ist und begrifflich mit Michael Kos mit „Button“im Kunstraum Walker der platonischen Trias vom Guten, Wahren und Schönen verknüpft wird. Auch wenn Symbolisches vom Künstler primär gar nicht in den Blick genommen wurde, macht es ungerufen in den Bildern, Objekten, Skulpturen auf sich aufmerksam. Sie ziehen die Blicke in sich.
Kunstraum Walker. Klagenfurt. Richard Wagner Strasse 34-36. Mi. bis Fr. 15 –17 Uhr. Tel. Vereinb. 0650/23505. Bis 11. 7.