„Die jungen Kicker müssen mehr Chancen bekommen“
WAC-Neuzugang Michael Novak (27) ist nach acht Jahren zurück in Kärnten. Der St. Veiter über seinen neuen Verein, Verletzungspech, junge Kicker und dass er den Dialekt vermisst hat.
Michael Novak, nach acht Jahren zurück in Kärnten, zum ersten Mal beim WAC. Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung?
MICHAEL NOVAK: Als ich mich entschlossen habe, Mattersburg zu verlassen, war mein erster Gedanke nicht der, nach Hause zurückzukehren. Ich hatte noch andere Angebote aus Österreich und dem Ausland, doch der WAC und Christian Ilzer haben sich so um mich bemüht, dass ich schnell gemerkt habe, dass ich hier genau richtig bin und ich das Gefühl habe, dass in Wolfsberg etwas am Entstehen ist.
Spielte Ihre Heimat Kärnten dabei eine wesentliche Rolle? In erster Linie nicht, aber natürlich ist es schön den Kärntner Dialekt um sich zu haben, das hab’ ich vermisst. Die großen Kriterien waren aber rein sportlicher Natur. Der WAC wird super aufgestellt sein, hat einen Toptrainer, der Visionen hat und die Mannschaft kann dadurch viel erreichen. Wieder daheim zu sein, ist schlussendlich ein schöner Bonus.
Wie schätzen Sie die Philosophie des neuen Coaches ein? Wir haben zwar miteinander gesprochen, aber nur nach einem Gespräch kannst du so etwas noch nicht erkennen. Das wird sich erst in der Zusammenarbeit nach ein, zwei Wochen zeigen, denk’ ich.
Wie wichtig wird für die Wolfsberger dieser Umbruch sein? Extrem wichtig. Auch in der Hinsicht, da die jungen Kicker eigentlich viel mehr können, als sie oft zeigen dürfen. Sie müssen viel mehr Chancen bekommen. Sie machen im Training einen richtig guten Job, nur stehen die Trainer häufig unter Druck und im Zweifel setzt man wieder auf einen Routinier, der mehr Bundesliga-Erfahrung hat. Und wenn man ihnen nicht die Möglichkeit gibt, können sie eben nicht positiv überraschen. Ich bin ein absoluter Fan von jungen Spielern, denn wenn sie sich im Training voll reinhauen, hab’ ich keine Bedenken, wenn sie zum Einsatz kommen. Natürlich brauchst du langjährige Profis, die alles
führen, aber von dem Elan und der Energie der Jungen wird das gesamte Team profitieren.
Sie sind ein Kicker, der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Stand da jemals ein Karriereende im Raum? Nein, gar nicht. Ich hatte zwar in acht Jahren vier Operationen, aber mir war damals immer bewusst, dass es jetzt gerade nicht geht, Therapien das Leben bestimmen, aber dass ich wieder zurückkommen werde. Die Verletzungen waren nie so schlimm, um es sein zu lassen. Im Augenblick bin ich völlig gesund – das ist das Wichtigste.
Am 18. Juni ist Trainingsauftakt. Was passiert bis dahin? Jetzt werde ich etwas in Kärnten ausspannen, wobei nach einer Woche meldet sich bei mir meistens der Bewegungsdrang. Ich geh’ sonst gern skaten, radfahren oder laufen. Und in den nächsten Tagen dürfte sowieso der Trainingsplan vom WAC eintrudeln und dann heißt es, sich intensiv vorzubereiten. Und auf Wohnungssuche muss ich mich auch noch begeben.