Ein „Stahlstadtkind“wird Voestalpine-Chef
Herbert Eibensteiner (54) übernimmt Mitte 2019 die Führung des Konzerns.
Für den passionierten Sportler Herbert Eibensteiner ist es der berufliche Gipfelsieg: Ab Mitte 2019 wird er die Geschicke eines der wichtigsten Unternehmen des Landes lenken. 51.000 Mitarbeiter weltweit werden dem drahtigen Top-Manager dann unterstehen. Der Vater von vier Kindern, der seit 1989 „Voestler“ist, dessen Vater schon bei der Voest war, hat nicht nur die sehr großen Fußstapfen Wolfgang Eders auszufüllen, er wird auch enorm wichtige Weichenstellungen vornehmen müssen. Eine der größten Herausforderungen wird sein, neue Hochöfen sowohl in Linz als auch in Donawitz zu bauen, die Stahl nicht mehr auf konventionelle Art schmelzen. Eibensteiner gilt im Konzern als einer der Innovationstreiber. Als der Maschinenbauer noch bei der Kremser Profilform beziehungsweise Metal Forming GmbH Chef war, entwickelte er zusammen mit der Linzer Stahldivision das sogenannte phs-Verfahren für Leichtbau-Karosserieteile, mit dem die Voestalpine heute weltweit reüssiert.
In der Öffentlichkeit ist Eibensteiner bisher sehr zurückhaltend, nur im Windschatten Eders aufgetreten. In einem der raren Interviews sagte er den „Oberösterreichischen Nachrichten“etwa: „Die Hälfte aller Stahlgüter, die heute auf dem Markt sind, hat es vor zehn Jahren noch nicht gegeben.“2014 stieg er zum Chef der Stahldivision, der wichtigsten Konzernsparte, auf, nachdem er erst zwei Jahre vorher in den Vorstand gekommen und von Krems in die Konzernzentrale gewechselt war. Die Werke kennt er trotzdem bestens, er bekleidete eine Reihe verantwortlicher Positionen für Instandhaltung, Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit und Umweltschutz.