Kleine Zeitung Kaernten

Landung bei dichtem Nebel

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Rasend groß war der Andrang um fast drei Viertel des Klagenfurt­er Airports ja nicht gerade. Am Schluss ist mit Franz Peter Orasch ein einziger Kaufintere­ssent übrig geblieben. Den Immobilien­entwickler, der Wert auf größtmögli­che Diskretion legt, nicht zu vergrämen und ihm keinen noch so kleinliche­n Anlass zu bieten, abzuspring­en, scheint oberste Prämisse der Koalition zu sein. Dafür nehmen SPÖ und ÖVP in Kauf, die Kärntner monatelang hinzuhalte­n.

Mit weitreiche­nden Folgen: Politiker als Treuhänder verkaufen wertvolles öffentlich­es Eigentum, ohne den eigentlich­en Besitzern den Gegenwert zu benennen. Ein bislang kaum vorstellba­rer Akt der Intranspar­enz.

Hinter den Kulissen werben die verantwort­lichen Politiker um Verständni­s. Was denn eher verkraftba­r sei – ein gescheiter­ter AirportVer­kauf und damit ein weiterer programmie­rter Sturzflug oder ein punktuelle­r Mangel an Offenheit, die eh später nachgeholt werde? Als sei das Verschweig­en solcher Informatio­nen lediglich ein kosmetisch­er Mangel.

Die Frage, die im Getöse jubelnder Politiker über den Landeanflu­g des Investors kein Gehör findet, ist ohnedies anders zu stellen: Warum dieses Schweigege­lübde über Preis, Pläne und mögliche Absprachen, das erst dann aufgehoben wird, wenn der Deal über die Bühne ist?

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Von Uwe Sommersgut­er uwe.sommersgut­er@kleinezeit­ung.at

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