Kleine Zeitung Kaernten

Gespenster vertreiben

- Von Uwe Sommersgut­er uwe.sommersgut­er@kleinezeit­ung.at

Lage, Lage, Lage: Das simple Prinzip, dass der Standort den Erfolg maßgeblich bestimmt, gilt nicht nur für Entwickler von Immobilien­projekten. Auch im Tourismus ist es in A-Lagen deutlich einfacher, Gäste anzulocken. Keine gute Nachricht für die vielen Kommunen, die sich im Standort-Alphabet weiter hinten einreihen.

1,5 Millionen Nächtigung­en, 70 Millionen Euro Umsatz: Die österreich­ische Jufa-Gruppe im Besitz einer Stiftung ist mit den 60 Jugendund Familiengä­stehäusern eine stille Größe. Ihre Kärntner Betriebe in Knappenber­g, Gitschtal, Bleiburg und am Hochrindl stehen zwar inmitten prächtiger Naturlands­chaften – der schnelle Euro rollt hier aber nicht.

Das jüngste Haus der internatio­nal agierenden Gruppe ist zugleich auch das wohl älteste: Im Stift Gurk, einem spirituell­en Kraftort, errichtete die Diözese um fünf Millionen Euro einen Hotelbetri­eb ohne Kompromiss­e.

D ie Rechnung, historisch­en Gemäuern neues Leben einzuhauch­en, geht auf: für den vifen Hotelkonze­rn, der regionale Verantwort­ung übernimmt. Für die Kirche, die in ihre Kernzielgr­uppe investiert. Und nicht zuletzt für die Gemeinde.

Ja, auch Lagen abseits der Zentralräu­me haben ein Recht auf Zukunft. Und nicht die Furcht, nur das Tun vermag das Gespenst der Entvölkeru­ng zu vertreiben.

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