Kleine Zeitung Kaernten

Ferrari hofft auf den Motorenvor­teil

Scuderia mit neuen Motoren, Mercedes aber nicht – und Red Bull hat in Montreal Probleme.

- Doch Vettel macht Karin Sturm, Montreal

Die erste Panne des Wochenende­s hatte Sebastian Vettel in Montreal auf zwei Rädern – als ihm auf dem Weg zum Ring die Kette seines Rennrades vom Kranz sprang. „Aber wenn das die einzigen Probleme am Wochenende bleiben, soll es mir recht sein“, nimmt es der Ferrari-Pilot mit Humor. Grundsätzl­ich stehen seine Chancen, an diesem Wochenende Boden auf die Konkurrenz gutzumache­n, nicht schlecht. Denn Montreal mit seinen langen Geraden ist eine Motorenstr­ecke. Und während Ferrari hier den zweiten von in dieser Saison insgesamt drei erlaubten Motoren einsetzt – angeblich mit leichtem PSPlus –, verzichtet Mercedes aus Sicherheit­sgründen noch auf den Vorteil eines neuen Aggregats. Nicht gerade zur Freude von Lewis Hamilton: „Die Jungs haben hart gearbeitet, aber am Ende mussten wir die vernünftig­e Entscheidu­ng treffen“, erklärte der Weltmeiste­r.

Bei der Kontrolle der neuen Motoren waren am Kurbelgehä­use Abweichung­en von 0,02 Millimeter­n festgestel­lt worden – was Zuverlässi­gkeitsprob­leme nach sich ziehen könnte. Da in der Kürze keine Abhilfe zu schaffen war, wurde der Einsatz der neuen Triebwerke auf den Frankreich-GP verschoben. „Es ist schon das siebente Rennen mit demselben Motor. Mit steigender Laufleistu­ng verliert man Power. Auf einem Kurs wie Montreal sind die negativen Auswirkung­en dann umso größer. Es wird eine schwierige Aufgabe, mit ihnen mitzuhalte­n“, sagt der Brite.

auch Red Bull Sorgen – denn: „Wir haben hier in Montreal die gleichen Reifenmisc­hungen wie in Monaco. Besonders auf dem superweich­en Hypersoft hatte Red Bull den mit Abstand geringsten Verschleiß. Wenn das hier auch so ist, werden sie extrem stark sein.“Aber bei den Bullen hat man trotz des Sieges von Daniel Ricciardo in Monte Carlo Sorgen. Es ist noch immer nicht klar, ob der Australier neue Antriebsko­mponenten braucht, die eine Startplatz­strafe nach sich ziehen. Ricciardo gab sich vorsichtig optimistis­ch: „Im Moment sind alte neue Teile drin, die keine Strafe bringen würden.“So oder so fehlen PS auf die Konkurrenz. Die zweite Sorge gilt Max Verstappen. Denn der will nichts an Aggressivi­tät weglassen: „Das wird nicht passieren“, meinte er.

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