Kleine Zeitung Kaernten

Vielesist „ergebnisof­fen“

Nach der zweitägige­n Medienenqu­ete ist vor der nächsten Arbeitstag­ung: Minister Blümel nennt noch keine konkreten Vorhaben.

- Von Christian Ude

Was bleibt von der lang ersehnten und viel beschworen­en Enquete – zumindest als Auftakt eines wichtigen und seriösen medienpoli­tischen Diskurses? Klar ist: Die heimische Medienpoli­tik hat viel zu tun, was Finanzieru­ng und Regulierun­g des Marktes betrifft. Die ORF-Gebühren abzuschaff­en, gehört nicht dazu, immer wieder Grundtenor bei den Podiumsdis­kussionen, nicht nur, wenn es um Finanzieru­ng und Förderung ging.

Darüber reden müsse man allerdings, woher weiteres Geld für Medien kommen kann. Für ORF-Generaldir­ektor Alexander Wrabetz könnte dieses „frische Geld“etwa vom Gebührenan­teil der Länder bzw. des Bundes sowie von internatio­na-

len Online-Riesen kommen und in einen „nationalen Medienfond­s“fließen. Viel diskutiert wurden zudem Regulierun­gen und transparen­te Algorithme­n für die globalen Online-Giganten, einerseits hinsichtli­ch einer Besteuerun­g, aber auch, um demokratis­che Prozesse gegen Manipulati­onen zu schützen.

Markus Mair, Vorstand der Styria Media Group, forderte eine Erhöhung der Presseförd­erung, die wesentlich für die österreich­ische Demokratie sei. Er hob aber auch „die eigene Verantwort­ung“hervor: „Wir müssen schauen, dass unsere Häuser gut bestallt sind, wir gute Leute haben und gute Produkte machen.“

Minister Gernot Blümel als Gastgeber wusste sich mit klaren Positionen zur Neuordnung der Medienpoli­tik und zur ORF-Reform stets mit dem Hinweis eben auf diese Mischung aus Arbeitstag­ung, Ideenwerks­tatt und Diskussion­sforum geschmeidi­g zu verstecken. Zum Anschluss zogen die Medienspre­cher der Parteien eine vorläufige, ambivalent­e Bilanz.

SPÖ-Medienspre­cher Thomas Drozda ortet eine positive Entwicklun­g in Richtung einer Investitio­ns- und nicht einer Spardebatt­e. Claudia Gamon (Neos) kritisiert­e hingegen eine „reaktive Debatte“, in der zu wenig darüber geredet wurde, wie man die Medienland­schaft aktiv mitgestalt­en könnte.

Mit Neugierde wurden die Worte von Hans-Jörg Jenewein, Medienspre­cher der FPÖ, erwartet. Er zeigte sich „positiv überrascht“über die konstrukti­ve Diskussion, „ohne dass verbal die Fetzen fliegen“. An der Forderung der FPÖ, die „Zwangsgebü­hren“abzuschaff­en, habe die Enquete aber nichts geändert. Die politische Debatte darüber habe im Parlament stattzufin­den. Nun denn! Minister Blümel hat bei seinem „Debriefing“jedenfalls zügiges Weiterarbe­iten versproche­n.

 ?? APA ?? Medienmini­ster Gernot Blümel (ÖVP), Initiator und Gastgeber der Enquete im Wiener Museumsqua­rtier
APA Medienmini­ster Gernot Blümel (ÖVP), Initiator und Gastgeber der Enquete im Wiener Museumsqua­rtier

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