Donald Trump gegen alle
Der G7-Gipfel in Kanada legte die tiefen Risse im Westbündnis bloß.
Die Staats- und Regierungschefs der größten Industrienationen der Welt rangen im ostkanadischen Städtchen La Malbaie (Provinz Québec) noch um eine gemeinsame Schlusserklärung, da war der Mann, um den sich bei diesem G7-Treffen alles gedreht hatte, längst abgereist.
Davor hatte US-Präsident Donald Trump noch einmal seine Position im Handelsstreit mit den Europäern bekräftigt. Die USA seien seit Jahrzehnten benachteiligt worden und würden das nicht mehr hinnehmen, erklärte Trump und forderte die Abschaffung von Zöllen, Handelsschranken oder Subventionen. Das Beste wäre, wenn es überhaupt keine Zölle gäbe, sagte der US-Präsident.
Als Beleg für die Spannungen zwischen den USA und ihren westlichen Partnern wurde einmal mehr ein Händedruck-Duell mit Emmanuel Macron gewertet. Fest quetschte der französische Präsident Trump die Hand, die danach den Abdruck von Macrons Daumen trug.
Unverdrossen warb US-Präsi- dent Trump weiter für eine Wiederaufnahme Russlands in den Kreis der G 7. Die Gipfelteilnehmer hatten dem eine Absage erteilt. Nur Italien hatte vorsichtig Zustimmung signalisiert. Die Gruppe sei bedeutsamer, wenn Russland dabei sei. Es wäre gut für Russland und gut für die USA, spreche man doch über den Weltfrieden, sagte Trump am Samstag in La Malbaie.
Russland war nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 aus der einflussreichen Gruppe geworfen worden.