Einsatz für eine Minderheit
Veronika Haring wurde für Treue zu Sprache und Kulturerbe geehrt.
Über viele Jahre machte sich Veronika Haring als Obfrau des Vereins „Brücken“für deutschsprachige Frauen in Marburg verdient, nun kam sie zu hohen Ehren: Die Überreichung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich erfolgte in der österreichischen Botschaft in Laibach.
„Ich wollte zeigen, dass wir Deutschen keine Menschen zweiter Klasse sind. Deutsche und Slowenen haben das Land wirtschaftlich und kulturell aufgebaut. Jahrhundertelang wurden beide Sprachen nebeneinander gesprochen. Ich will die deutsche Sprache und Kultur pflegen und weitergeben“, erläuterte Haring ihr Wirken. Botschafterin Sigrid Berka betonte, dass sie die Ausgezeichnete als eine engagierte Person kennengelernt habe, die sich unbeirrt für die Erhaltung des Kulturerbes und für die Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien einsetze. Der Kulturverein sei aus dem Kulturleben von Marburg nicht mehr wegzudenken, so Berka, sein Herzstück, der Hugo-Wolf-Chor, sei über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Der Weg zur Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe sei zwar noch fern, man gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass sich irgendwann auch in Slowenien nach dem Vorbild der Kärntner Konsensgruppe mutige Bürger und Politiker fin- den, die der fehlenden Anerkennung, die bilaterale Beziehungen belasten, ein Ende setzen. Bürgermeister Andrej Fistravec aus Harings Heimatstadt Marburg äußerte den Wunsch, dass ein von Menschlichkeit getragenes Europa geschaffen werde. Haring und ihre Tätigkeit seien Teil des kulturellen Lebens von Marburg.
Unter den Gratulanten war Ewald Klammer, der Glückwünsche der Arbeitsgemeinschaft Volksdeutsche Landsmannschaften in Kärnten überbrachte. Abschließend dankte Heinz Stritzl der Botschafterin für ihren Einsatz für die Altösterreicher und bat Haring in ihrer Treue zu deutscher Sprache und Kultur nicht zu ermüden.