Ihr Urteil zur EM in Klagenfurt?
Gott sei Dank hatte ich damals keinen Stand, wirtschaftlich war das eine Pleite. Da sind einige Existenzen kaputtgegangen, auch wegen der Panikmache vor den Hooligans. Da zahlen einige heute noch ihre Schulden ab. Das jahrelange Verbot, im Stadion etwas richtig Großes veranstalten zu können, war auch nicht gerade förderlich.
Wirt des Klagenfurter Szene-Lokals „Teatro“(in der Nähe der Stadtpfarrkirche)
Im Jahr der Fußball-EM habe ich mich am meisten über die Verkehrsbehinderungen auf dem Weg zur Arbeit geärgert. Gut, das Stadion ist geblieben, aber auf dem falschen Ort. Es gibt zu wenig Parkplätze, die Anrainer sind viel zu nahe dran. Eine sinnvolle permanente Nutzung ist scheinbar nicht möglich. Es spielt ja auch der WAC lieber im Stadion – allerdings im eigenen im Lavanttal. Was soll an der Fußball-Europameisterschaft nachhaltig sein? Vielleicht hat der eine oder andere Nicht-Kärntner aufgrund des neuen Stadions von Klagenfurt gehört. Ich habe 2008 beim Stadion ums Eck gewohnt, das war ziemlich laut. Meine Schwester war beim Robbie-Williams-Konzert, das war okay. Aber wie viele große Konzerte hat es schon in den letzten zehn Jahren dort gegeben? Bei vielen sind schlechter Nachgeschmack und Schulden geblieben. Ich hatte zwei Stände auf der Messe-Fanmeile. Mir wurde vermittelt, ich würde das Geschäft des Jahrhunderts machen. Jetzt passieren im Stadion immerhin ein paar gute Dinge: internationale Fußballspiele, Konzerte. Das Stadion ist ein wichtiger Punkt, der die Stadt belebt.