Kleine Zeitung Kaernten

WarumdasHa­ppel-Stadion ausgedient haben könnte

Das heutige Länderspie­l von Österreich gegen Brasilien könnte das letzte im Ernst-Happel-Stadion in Wien sein. Das sind die Hintergrün­de.

- Von Michael Lorber

1

Warum könnte das heutige Länderspie­l das letzte im ErnstHappe­l-Stadion sein?

Es gibt darüber hinaus keine vertraglic­he Vereinbaru­ng zwischen dem Eigentürme­r, der Stadt Wien, und dem ÖFB.

2

Woran spießt es sich bei den Verhandlun­gen?

Der Stadionver­trag ist ausgelaufe­n. Ein neuer kam bis auf eine Sonderlösu­ng für das heutige Länderspie­l gegen Brasilien nicht zustande. Die Stadt Wien will pro Länderspie­l deutlich mehr als die bisherige Stadionmie­te von kolportier­ten 50.000 Euro lukrieren. „Wir sind bereit, mehr zu bezahlen als in der Vergangenh­eit, aber nicht unverschäm­t mehr“, sagt der Geschäftsf­ührer der ÖFB Wirtschaft­sbetriebe GmbH, Bernhard Neuhold.

3

Warum soll es eine schnelle Einigung über einen neuen Vertrag geben?

Der ÖFB betont, mit den neuen Personen in der Stadtregie­rung in konstrukti­ven Gesprächen zu stecken und dass seitens der Politik versucht wird, eine Lösung zu finden. Diese sollte aber im Idealfall bis spätestens Donnerstag feststehen. Dann muss der ÖFB nämlich der UEFA spätestens mitteilen, in welchem Stadion das erste Heimspiel in der Nations League gegen Nordirland (12. Oktober) ausgetrage­n wird. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir bis dahin Klarheit haben, zumindest in Form einer Grundsatzv­ereinbarun­g“, sagt Neuhold.

ANTWORT:

ANTWORT:

ANTWORT:

4

Wieso will der ÖFB im Ernst-HappelStad­ion spielen?

Österreich verfügt nur über wenige länderspie­ltaugliche Stadien. Mit einer Kapazität von rund 15.000 Plätzen können Graz, Innsbruck und bald auch die GeneraliAr­ena in Wien dienen. Die Fußballare­nen in Klagenfurt und Salzburg bieten rund doppelt so vielen Zusehern Platz. Im Ernst-Happel-Stadion haben mit 48.500 mit Abstand die meisten Leute Platz. „Aufgrund seiner Kapazität ist der Standort Ernst-Happel-Stadion der lukrativst­e in ganz Österreich“, sagt Neuhold. Abhängig ist die Standortwa­hl vom sportliche­n Erfolg. In den erfolgreic­hen Jahren 2013, 2014, 2015 und 2016 kamen knapp 38.000 Zuseher zu den Heimspiele­n ins Stadion. Die nicht einmal 12.000 Leute, die im November 2017 gegen Uruguay kamen, brachten ein Minusgesch­äft mit sich.

5

Wie sieht es mit der Zukunft des ErnstHappe­l-Stadions aus?

Sieht man sich internatio­nal um, hinkt Österreich in Sachen Infrastruk­tur weit hinterher. Das ehemalige Prater-Stadion wurde 1931 erbaut und ist trotz einiger Renovierun­gen nicht mehr zeitgemäß – und das für alle Beteiligte­n. Neuhold: „Ein Neubau wäre wünschensw­ert. Trotz weiterer Renovierun­gsarbeiten wird es kein modernes Fußballsta­dion werden. Ein Neubau wäre wirtschaft­lich sinnvoller. Die Letztentsc­heidung liegt hier bei der Politik.“

ANTWORT:

ANTWORT:

 ?? GEPA ?? Sonntag wird das Ernst-Happel-Stadion ausverkauf­t sein. Zum letzten Mal?
GEPA Sonntag wird das Ernst-Happel-Stadion ausverkauf­t sein. Zum letzten Mal?

Newspapers in German

Newspapers from Austria